THERE WILL BE BLOOD | There will be Blood
Filmische Qualität:   
Regie: Paul Thomas Anderson
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Paul Dano, Kevin J. O’Connor, Ciarán Hinds, Dillon Freasier, Mary Elizabeth Barrett, Christine Olejniczak, Barry Del Sherman
Land, Jahr: USA 2007
Laufzeit: 158 Minuten
Genre: Dramen
Publikum: ab 16 Jahren
Einschränkungen: G +
im Kino: 3/2008
Auf DVD: 7/2008


José García
Foto: Buena Vista

Der mit zwei Oscars prämierte „There will be Blood” von Paul Thomas Anderson bietet eine Art Studie über die Kraft des Bösen. Basierend auf dem im Jahre 1927 erschienenen Roman von Upton Sinclair „Oil!“ schildert der Film Aufstieg und moralischen Verfall eines Ölbarons Anfang des 20. Jahrhunderts.

Im Jahre 1898 sucht Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis) noch nach Gold und Silber. Bald aber entdeckt er das „schwarze Gold“ – Plainview wird ein „Ölmann“. Das Ölfeld unter der Farm der Familie Sunday, von dem Plainview erfährt, und das er billig kaufen will, wird zu seinem Schicksal. Eli Sunday (Paul Dano), der fanatische Laienprediger der Gemeinde, zu seinem jahrzehntelangen Gegenspieler. Der Öl-Multi „Standard Oil“ treibt Daniel Plainview in die Enge. Die Bohrarbeiten werden von Unglücksfällen überschattet. Schließlich sind es zwei Katastrophen in Plainviews eigener Familie, die den Einzelgänger selbst, seine engsten Mitstreiter und die ganze Stadt mehr und mehr in den Untergang treiben. Nach einem allerdings dramaturgisch kaum erschließbaren größeren Zeitsprung ist der Ölbaron zu einem einsamen und zynischen Monster geworden.

Die großartige, mit dem Oscar ausgezeichnete Arbeit des Kameramanns Robert Elswitt findet ein spannendes Gleichgewicht zwischen der in gleißendes Licht getauchten Weite der kalifornischen Landschaft und der dunklen Enge der Interieurs und insbesondere der Bohrlöcher. Eine besondere Rhythmisierung erhält aber Andersons Film durch die ungewöhnliche Filmmusik. Diese setzt sich aus dem mit dem „Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung (Musik)“ prämierten Soundtrack von Jonny Greenwood und den Disharmonien Arvo Pärts zusammen. Die sehr metallische Note der dissonanten Musik passt hervorragend zum Thema des Filmes.

„There will be Blood” verdeutlicht die Konsequenzen der Gier. Neid, Hass und Rache werden zunehmend zu Plainviews Triebfedern: „Ich sehe immer das Schlechte in den Menschen“, erklärt er lakonisch sein Menschenbild.
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