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José GarcÃa Foto: academy films In Zeiten steigender Personalkosten in Westeuropa und Amerika macht ein âneudeutschesâ Zauberwort die Runde: Outsourcing. Viele Betriebe lagern einige, nicht zu ihrem Kerngeschäft gehörende Tätigkeiten einfach aus. Noch radikaler: Die gesamte Produktion wird in ein âBilliglohnlandâ verlagert. Der amerikanische Spielfilm âOutsourced â Auf Umwegen zum Glückâ, der bereits auf internationalen Filmfestivals den Publikumspreis erhalten hat und nun im regulären Kinoprogramm startet, nähert sich dem Problem von der komödiantischen Seite an. Der Call-Center, in dem Manager Todd (Josh Hamilton) arbeitet, wird von Seattle ins ferne Indien verlagert: Mr. Todd soll dahin reisen, um seinen eigenen Nachfolger einzuarbeiten und die einheimischen Mitarbeiter auf das amerikanische Verkaufsniveau zu trimmen. Was eigentlich bedeutet: In möglichst kurzer Zeit möglichst viele Gespräche führen. Todd soll dafür sorgen, dass die Einheit MPA (âMinute per Auftragâ) von 15 auf 6,0 sinkt. Wenn er diese Marke erreicht hat, darf er zurück nach Hause. Zunächst wehrt sich Todd gegen die eigene Situation. Er ärgert sich über den Durchfall, den er von den fremdartigen Lebensmitteln bekommt, über die Hitze, über die Aussprache der Inder und deren Hang zum Schwätzen am Telefon... Bis er anfängt, sich auf Indien einzulassen. Hilfestellung bekommt er von der hübschen und effizienten Mitarbeiterin Asha (Ayesha Dharker), in die er sich verliebt. Die Handlung mutet kaum originell an, ja Regisseur John Jeffcoat bedient alle möglichen Klischees, um den âZusammenprall der Kulturenâ in Szene zu setzen. Schade auch, dass die romantische Liebesgeschichte in eine zynische Affäre ausartet. Dennoch: die sympathischen Figuren und die gelungenen Dialoge nehmen den Zuschauer für sich ein. In seinem Gutachten zur Verleihung des Prädikats âbesonders wertvollâ nennt die Filmbewertungsstelle Wiesbaden den Film âcharmant, humorvoll und mit einer Fülle liebenswerter Details und Einfälle und durchaus spannend erzähltâ. Darüber hinaus lobt sie: âSchön zu sehen, wie sich ein durch Arbeit und Privatleben desillusionierter Businessmann zu einem Menschen mit Zügen voller Menschlichkeit verändert.â Hier und da streut der Regisseur auch Ansätze ein, die mit dem eigentlichen Thema zu tun haben. So etwa als Asha einem Kunden, der offensichtlich nur Produkte âmade in USAâ kaufen will, den Namen einer Firma mitteilt, die genau die gleichen Produkte herstellt â nur um ein Vielfaches teuer. Weil aber der Film offensichtlich niemandem weh tun will, treten die eigentlichen Probleme des âOutsourcingâ völlig in den Hintergrund. |
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