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José GarcÃa Foto: absolut medien Ein âOpferâ bietet der Intellektuelle Alexander, der sich auf eine schwedische Insel zurückgezogen hat, zur Abwendung einer atomaren Katastrophe Gott an: Er will alles vernichten, was ihm lieb ist und auch kein Wort mehr sagen, wenn Gott macht, âdass alles wieder wird wie zuvor, wie heute früh, wie gestern.â Der bildgewaltige Film voller Symbolik vom Baum des Prologs über die unterschiedliche Farbgebung bis zur âüberirdischenâ Liebe in der Vereinigungsszene aus âentkörperlichter Sexualitätâ und der Einsatz der Musik â das âErbarme Dichâ aus Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion im Vor- und Abspann â folgt jener âLogik des Poetischenâ, von der Tarkowskij in seiner theoretischen Abhandlung âDie versiegelte Zeitâ spricht, und die für ihn das Wesen des Filmes als Kunstform ausmacht. Mit âOpferâ setzt Tarkowskij dem Materialismus einen in poetischer Filmsprache getragenen philosophisch-religiösen Diskurs entgegen. âOpferâ wurde 1986 in Cannes uraufgeführt und mit dem Grand Prix Spécial du Jury ausgezeichnet. Allerdings konnte Tarkowskij die Auszeichnung nicht mehr selbst entgegennehmen; er starb am 29. Dezember 1986 in Paris. Die in der zweiten DVD enthaltene 97-minütige Dokumentation âRegie: Andrej Tarkowskijâ von âOpferâ-Cutter Michal Leszczylowski stellt einen dieser ganz seltenen Fälle der Filmgeschichte dar, bei denen der Zuschauer einem Erneuerer des Kinos über die Schulter schauen darf. Der Zuschauer darf Tarkowskij bei den Vorbereitungen von Szenen beobachten, die dann in fertiger Form jeweils gezeigt werden. Dabei besonders aufschlussreich: die Zusammenarbeit mit Sven Nykvist, dem 2006 verstorbenen âMeister des Lichtsâ, der 1959 der Kameramann von Ingmar Bergman wurde und in den 80er und 90er Jahren vier Woody Allen-Filme fotografierte. Die filmische Lehrstunde wird vervollständigt u.a. mit Zitaten aus Tarkowskijs âDie versiegelte Zeitâ, Ausschnitten aus einem Vortrag und einem Interview mit seiner Witwe Larissa Tarkowskaja. |
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