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José GarcÃa Foto: Central Film Zu den Ãberraschungsfilmen des Jahres 2006 gehörte âDer Teufel trägt Pradaâ (siehe Filmarchiv), die Verfilmung eines Buches über die Modewelt, in dem eine junge Frau ihre Erfahrungen in einem Modemagazin verarbeitet hatte. Einen ähnlichen Erfahrungsbericht, diesmal aus dem Leben von Kindermädchen in der besseren New Yorker Gesellschaft, verfassten als Roman unter dem Titel âDie Tagebücher einer Nannyâ (âThe Nanny Diariesâ) Emma McLaughlin und Nicola Kraus. Die Filmfassung âNanny Diariesâ kommt nun unter der Regie des Ehepaares Shari Springer Berman und Robert Pulcini ins Kino. Im Mittelpunkt von âNanny Diariesâ steht die junge Annie (Scarlett Johansson). Als einzige Tochter einer alleinerziehenden Krankenschwerster aus New Jersey würde sie gerne Anthropologie studieren, obwohl sich ihre Mutter für Annie eine Karriere an der Wall Street wünscht. Diese bekommt aber bereits beim ersten Vorstellungsgespräch einen kräftigen Dämpfer. Eine zufällige Begegnung im Central Park beschert Annie jedoch den etwas anderen Job: Sie wird als Kindermädchen für den vierjährigen Grayer engagiert. Zunächst muss Annie das Vertrauen des verwöhnten Söhnchens der Familie X gewinnen, das noch der verflossenen Nanny nachtrauert. GröÃere Schwierigkeiten bekommt sie aber mit Grayers Mutter (Laura Linney in Höchstform), die stets lediglich als Mrs. X genannt wird. Sie vereinnahmt Annie für allerlei Besorgungen. Zur gutsituierten Familie gehört auch noch Mr. X (Paul Giamatti), der sich allerdings kaum zu Hause blicken lässt, nehmen ihn die Arbeit und eine jüngere Kollegin doch zu sehr in Anspruch. Einem schönen Regieeinfall folgend schildert Annie ihre Erfahrungen als âFeldstudieâ einer angehenden Anthropologin. Mit demselben Blick, mit dem sie die ausgestellten Szenen der Amazonas-Stämme im Ethnologischen Museum beobachtet, âerforschtâ sie das Leben der High Society aus Manhattan. âNanny Diariesâ zitiert auch das filmische Vorbild aller Kindermädchen âMary Poppinsâ. So schwebt etwa Annie an einem roten Schirm durch die Stadt, ein Bild, das bereits das Buch-Cover zierte. Wie einst bei Mary Poppins gipfelt Annies Aufgabe eigentlich darin, Grayers Eltern daran zu erinnern, dass ihre vornehmste Aufgabe in der Erziehung ihres Sohnes besteht. Dass für diese Botschaft âNanny Diariesâ die âHolzhammer-Methodeâ anwendet, gehört zu den Gepflogenheiten von Hollywood. Schwerer wiegt es aber, dass die Regisseure die schönen Regieeinfälle des Anfangs nach und nach aufgeben, um einer beliebigen Handlung, der Liebesbeziehung zwischen Annie und ihrem Nachbarn, immer mehr Platz einzuräumen. |
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