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José GarcÃa Foto: Constantin Dem französischen Drehbuchautor und Regisseur Christophe Barratier gelang gleich mit seinem Langspielfilmdebüt âDie Kinder des Monsieur Mathieuâ (2004, siehe Filmarchiv) ein internationaler Erfolg. Trotz seiner wenig originellen Handlung mitsamt Klischees vom bösen Schuldirektor und gutem Lehrer mit âunkonventionellenâ Methoden, überzeugten der feine Witz, die märchenhafte Atmosphäre und die ansprechende Musik. Mit sieben Millionen Zuschauern führte âDie Kinder des Monsieur Mathieuâ die französische Kinoliste des Jahres 2004 an. Darüber hinaus wurde Barratiers Film für den Oscar als âBester nicht-englischsprachiger Filmâ nominiert. Für seinen zweiten Spielfilm âParis, Paris â Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glückâ (âFaubourg 36â), für den Barratier erneut das Drehbuch mitverfasst und Regie geführt hat, verpflichtete er seinen Hauptdarsteller Gérard Jugnot sowie den Nebendarsteller Kad Merad und Monsieur Mathieus âLieblingsschülerâ Maxence Perrin aus seinem Erfolgsdebüt. War die Handlung von âDie Kinder des Monsieur Mathieuâ im Jahre 1949 angesiedelt, so spielt âParis, Parisâ hauptsächlich in der Mitte der dreiÃiger Jahre. âDer sieht gar nicht wie ein Mörder ausâ, meint ein Polizist im Polizeirevier, nachdem die Kamera eine GroÃaufnahme des Bühnenarbeiters Pigoil (Gérard Jugnot) gezeigt hat. Es ist Sommer 1936 im Pariser Arbeiterviertel Faubourg, als ein Inspektor das Verhör des betont harmlos dreinblickenden Pigoil beginnt. Bis auf einen Epilog im Jahre 1945 bildet Pigoils Erzählung als Rückblende die Handlung von âParis, Parisâ. Diese setzt am Silvesterabend 1935 ein, als der Direktor des Musiktheaters âChansoniaâ, bei dem Pigoil arbeitet, dem Immobilienhai und âPatenâ des Faubourg-Viertels Galapiat das Haus übertragen muss, weil er seine Schulden nicht bezahlen kann. Der Theaterdirektor erschieÃt sich um Mitternacht und überlässt das Schicksal seiner Arbeiter und Angestellten dem schmierigen Geschäftsmann, der das Theater schlieÃt und die Belegschaft auf die StraÃe setzt. Die Arbeiter geben jedoch nicht auf. Im Frühjahr rufen der Beleuchter Milou (Clovis Cornillac) und der Verantwortliche für die Verpflegung Jacky (Kad Merad) die Belegschaft zusammen. Ihr Ziel: Das Musiktheater zurückzukaufen und es in eigener Regie zu betreiben. Als neuen Direktor haben sie Pigoil auserkoren, den sie aber zunächst überzeugen müssen. Denn der ehemalige Bühnenarbeiter ersäuft seinen Kummer im Wein, nachdem ihn seine Frau verlassen und ihm das Jugendamt das Sorgerecht für seinen Sohn Jojo (Maxence Perrin) entzogen hat. Da aber die einzige Möglichkeit, Jojo wiederzubekommen, in einer geregelten Arbeit liegt, sagt er seinen Freunden zu. Weil sie jedoch über kein groÃes Budget verfügen, müssen sie selbst das Programm bestreiten, so etwa Jacky mit erbärmlichen Imitationen von Flugzeug, Ente und Frosch. Das Publikum ist gar nicht amüsiert und fordert die junge, attraktive Douce (Nora Arnezeder), die wegen ihrer hübschen Beine als Ansagerin verpflichtet wurde, zum Singen auf. Und siehe da: Sie reiÃt mit ihrem Gesang das Publikum mit. Der Erfolg ist jedoch nicht von Dauer, weil Douce ein einträgliches Angebot von einem Produzenten erhalten hat, der sie ganz groà herausbringen möchte. Als dem âChansoniaâ erneut die SchlieÃung droht, tritt ein geheimnisvoller âMonsieur Radioâ (Pierre Richard) auf den Plan, der früher Musik komponiert, aber sein Haus seit zwei Jahrzehnten nicht mehr verlassen hat. Er bittet Douce darum, zu bleiben und die Hauptrolle in der Musikalrevue âFaubourg 36â zu übernehmen. Dieser beinah ausufernde, teilweise episodenhafte Hauptstrang von âParis, Parisâ wird noch mit einer Reihe Handlungsnebenstränge angereichert: Neben der Kampf Pigoils um das Sorgerecht für seine Sohn Jojo gehört dazu insbesondere die Liebesgeschichte zwischen Milou und Douce, um deren Gunst auch der âPateâ Galapiat buhlt. Aber dazu gesellen sich noch die Kämpfe zwischen Sozialisten und Faschisten, die im âVolksfrontâ-Jahr 1936 die politisch-historische Folie bilden, sowie eine Geschichte von Verrat und Wiedergutmachung. Trotz aller dramatischen Konflikte überwiegt in Barratiers Film das märchenhafte Moment. Dafür taucht Kameramann Tom Stern, der die letzten Clint Eastwood-Filme sowie Susanne Biers âThings We Lost in the Fireâ fotografierte, die Bilder in warme, bunte Farben, die zu den warmherzigen Menschen korrespondieren. Mit den teilweise unwirklichen Farben harmoniert ein Produktionsdesign, das vollständig im Studio entstanden ist â was freilich dem filmischen Stil der dreiÃiger Jahre entspricht, und somit die verfilmte Zeit visuell stimmig erstehen lässt. Zur heiteren Stimmung passt natürlich insbesondere auch die beschwingte Revue-Musik, die das Herzstück von âParis, Paris â Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glückâ ausmacht. |
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