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José García Foto: Arsenal ![]() Nun versteht der Junge auch, warum sein Vater so allergisch reagierte, wenn er als Kind über einen imaginären großen Bruder sprach, der genauso stark und sportlich wie seine Eltern sei. Denn diesen Bruder, genauer gesagt Halbbruder, hat es tatsächlich gegeben. Dafür macht Ein Geheimnis wieder einen Zeitsprung in die dreißiger Jahre zurück, zum Kern der eigentlichen Geschichte: Als er Hannah (Ludivine Sagnier) heiratete, hieß François Vater noch Maxime Grinberg. Erst später ließ er seinen Namen in Grimbert ändern, und leugnete damit seine jüdische Identität. Als Paris von den Nazis besetzt wurde, mussten auch die französischen Juden den Davidstern tragen und bald auch mit schwerer wiegenden Konsequenzen rechnen. Maxime gelang es, zusammen mit einem Verwandten aufs Land zu flüchten. Hannah und der gemeinsame Sohn Simon sollten nachkommen. Es kam jedoch alles anders. Und wie Maxime und die Schwägerin seiner Frau Hannah zusammen kamen, stellt sich ebenfalls anders dar, als sich François als Kind ausgemalt hatte. Diese zweite Ehe und infolgedessen auch seine eigene Existenz bleiben mit der tragischen Geschichte seines Halbbruders Simon und dessen Mutter Hannah zutiefst verbunden. Ein Geheimnis erzählt auf insgesamt vier Zeitebenen, die darüber hinaus von dokumentarischen und Traumbildern unterbrochen werden. Was in einem Roman durchaus gelingen kann, erschwert jedoch im Film die Übersichtlichkeit. Millers Film handelt vom langen Schatten der vergangenen Taten, von Schuldverdrängung und deren Aufarbeitung. Zwar eher im Hintergrund, aber dennoch eindrücklich präsent: Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust. |
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