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José GarcÃa Foto: farbfilm Kinder, die sich gegen tollpatschige Erwachsene durchsetzen, gehören nicht erst seit âKevin - Allein zu Hausâ (Chris Columbus 1990) zum festen Personal der Kinderliteratur wie des Kinderfilms. SchlieÃlich handelte bereits Erich Kästners âEmil und die Detektiveâ (1929) von einer Gruppe Kinder, die den einfältigen, sich als Bankräuber entpuppenden Herrn Grundeis stellt. âStella und der Stern des Orientsâ, der auf dem 25. Internationalen Kinderfilmfestival Chicago 2008 mit dem âBest of Festâ-Preis ausgezeichnet und beim Kölner Kinderfilmfestival âCinepänzâ von einer 8-köpfigen Kinderjury auf den zweiten Platz gewählt wurde, garniert das Kräftemessen zwischen Kindern und Erwachsenen auÃerdem mit einer Zeitreise, die zu einer Reihe Missverständnisse Anlass gibt. Nach einem Drehbuch von Martin Dolejs erzählt Erna Schmidts Spielfilmdebüt von der zehnjährigen Stella (Laura Berschuck), die am Silvester 2005 mit ihrer Mutter (Gabriela Maria Schmeide) Oma Clara (Ruht Glöss) auf dem Lande besucht. Auf dem Dachboden entdeckt sie in einem uralten Kleiderschrank die Tür zur Vergangenheit. So wird sie an den Silvestertag 1905 zurückversetzt. Plötzlich steht sie ihrer UrgroÃmutter Clementine und ihrem UrgroÃonkel Gustav gegenüber. Nur dass Clementine (Hannah Schwamborn) in etwa so alt wie Stella und Gustav (Julius Römer) sogar ein paar Jahre jünger ist. Stella wird in die Familie herzlich aufgenommen, obwohl ihre emanzipatorischen Ideen bei Clementines Vater (Uwe Kockisch) gewisse Irritationen auslösen. Er ist davon überzeugt, dass sich seine Tochter später um den Haushalt und die Kinder kümmern soll. Dass die wissenshungrige Clementine etwa Medizin studieren sollte, kommt für ihn nicht in Frage â ganz im Gegensatz zu Stella. Sie weià es natürlich besser, weil sie ja aus einer Zukunft kommt, in der Clementine die Tradition von Ãrztinnen in ihrer Familie begründete. Clementines Vater hat vorerst ohnehin andere Sorgen: Er braucht dringend Geld für die Fertigstellung einer Eisenbahnstrecke. Andernfalls wird er die geliebte Familienvilla verkaufen müssen. Nachdem sein Geschäftspartner Dr. Lodeus (Hans-Martin Stier) einen weiteren Geldzufluss verweigert hat, könnte nur noch etwas AuÃerordentliches, zum Beispiel der Schatz helfen, den der Abenteurer-Onkel von Gustav und Clementine in der Nähe versteckt haben soll. Natürlich glauben die Erwachsenen an solche Schätze nicht. Ganz anders die Kinder, die sich schnellstens auf die Suche nach dem Diamanten âStern des Orientsâ begeben, auf den Fersen gefolgt von Dr. Lodeus und seinem tollpatschigen Gehilfen Kleinheinz (Axel Prahl), die sich alsbald als Betrüger erweisen. Die Schatzsuche wird von einer zusätzlichen Schwierigkeit begleitet: Stella muss spätestens um Mitternacht zurück sein, will sie wieder âzurück in die Zukunftâ reisen. Obwohl die Slapstickeinlagen der Bösewichte immer wieder für Lacher sorgen, stellt es sich bald heraus, dass das Drehbuch auch in dieser Hinsicht allzu einfach gestrickt ist. So setzt es eins ums andere Mal auf die sprachlichen und kulturellen Unterschiede zwischen 1905 und 2005. Zu Beginn mag es lustig sein, dass Clementine und Gustav mit âcool!â oder âJames Bondâ nicht viel anfangen können. Nach der zehnten Wiederholung stellt sich jedoch die Vermutung ein, dass dem Drehbuchautor nicht viel eingefallen ist. Die Inszenierung wirkt über weite Strecken ebenso wenig originell und redundant. So urteilte die Kinderjury des âCinepänzâ-Filmfestivals: âWas uns nicht so gut gefallen hat war, dass man viele Situationen schon aus anderen Filmen kennt und somit schon weiÃ, wie es wahrscheinlich ausgehen wird.â Trotzdem vermag über die komödiantischen Qualitäten von Axel Prahl als Kleinheinz hinaus insbesondere die Beziehung zwischen den Kindern zu überzeugen. Im Wettlauf gegen die Ganoven lernen die Kinder die Bedeutung des Gemeinschaftsgeists kennen und schätzen. Denn nicht Schnelligkeit, sondern vor allem harmonisches Zusammenwirken ist hier gefragt. Während sich die Gauner gegenseitig ausspielen wollen, halten die Kinder zusammen, und gehen als die Sieger hervor. Dadurch lernt Stella die Bedeutung des Zusammenhalts innerhalb der Familie und des Vertrauens unter Freunden wertschätzen. Wohl deshalb wurde âStella und der Stern des Orientsâ für den Medienpreis âStarke Familieâ 2008 in der Kategorie Spielfilm nominiert. Die von den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern und Familienwerken vergebene Auszeichnung prämiert Filme, âdie sich auf positive und überzeugende Weise mit dem Thema Familie in Deutschland befassen.â |
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