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José García Foto: Piffl Medien ![]() Als Thomas in ihr Leben eintritt, fühlt Laura allerdings eine neue Leidenschaft, einen Drang nach Freiheit. Dem steht allerdings ihr Mann im Weg. Um ihm zu entkommen, braucht sie Geld. Laura und Thomas entwerfen einen Plan, um Ali loszuwerden. Aber natürlich läuft nicht alles nach Plan. In Jerichow spielt das Geld die heimliche Hauptrolle. Geld definiert sogar die Beziehungen der Figuren untereinander: Ali hat Laura dadurch an sich gebunden, dass er ihre Schulden abgegolten hat. Und die neu aufkeimende Liebe zwischen Laura und Thomas stößt auf ihre Grenzen, wenn es um ökonomische Verhältnisse geht (Man kann sich nicht lieben, wenn man kein Geld hat, sagt etwa Laura). Selbst wenn sie Ali mit einem Lieferanten betrügt, geht es dabei nicht um den landläufigen Sinn des Wortes, sondern lediglich ums Geld. Neben den exquisiten Bildern von Kameramann Hans Fromm setzt Jerichow vor allem auf die Figurenzeichnung. Thomas und Laura sind durch eine schwierige Vergangenheit zu gebrochenen Menschen geworden. Ali, der sich materiell in der besseren Lage befindet, zeichnet sich dadurch aus, dass er nach Heimat sucht. Obwohl sich der Deutsch-Türke nicht durch seinen Migrationshintergrund definiert, bleibt er trotz deutscher Frau ein Fremder. Heimatbuilding nennt Regisseur Christian Petzold dieses Gefühl: Thomas versucht, ein neues Leben anzufangen, indem er das Haus seiner Mutter instand setzt. Laura versucht durch wirtschaftliche Unabhängigkeit eine neue Existenz aufzubauen. Und Ali erfährt, dass er hier im Grunde keine Heimat aufbauen darf. |
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