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José GarcÃa Foto: Warner Bros. Hildegard Knef (1925â2002) gehört zusammen mit Marlene Dietrich (1901â1992), Maria Schell (1926â2005) und Romy Schneider (1938â1982) zu den wenigen deutschsprachigen Schauspielerinnen, denen eine internationale Filmkarriere gelang. Im Gegensatz jedoch zu Schell oder Schneider begann Hildegard Knef wie ihr groÃes Vorbild Marlene Dietrich, mit der sie eine jahrzehntelange Freundschaft verband, Mitte der sechziger Jahre eine zweite Karriere als Sängerin. Die Knef veröffentlichte insgesamt 23 Original-Alben (vier davon Live-Alben) mit 317 Einzeltiteln (130 davon mit von ihr selbst geschriebenen Texten). Die wechselvolle Karriere der Knef zeichnet nun die Filmbiografie âHildeâ nach. Der Film, bei dem Kai Wessel nach einem Drehbuch von Maria von Heland Regie führte, erlebte seine Weltpremiere in der Reihe âBerlinale Specialâ bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen Berlin, und startet nun im regulären Programm. Als Rahmenhandlung verwendet das Drehbuch das Konzert, das die Wandlung von der Schauspielerin zur Sängerin markiert: Im Jahre 1966 kehrt Hildegard Knef (Heike Makatsch) zusammen mit ihrem zweiten Ehemann David Cameron (Dan Stevens) nach Deutschland zurück, um in der Berliner Philharmonie aufzutreten. Es ist das erste nichtklassische Konzert, das im ehrwürdigen Haus stattfindet, und es soll ein groÃer Triumph für die Knef werden, bei dem sie von zweitausend Zuschauern umjubelt wird. Aber zunächst zeigt der Film, wie sich die Schauspielerin und Sängerin in der Garderobe entspannt und ihr Leben Revue passieren lässt â ein üblicher dramaturgischer Kunstgriff in einer Filmbiografie. Die Rückblende setzt im Jahr 1943 ein, als die 17-Jährige gegen die Einwände ihrer Mutter Frieda (Johanna Gastdorf) dank der Unterstützung von Else ers (Monica Bleibtreu), der Leiterin des UFA-Besetzungsbüros, an der Schauspielschule Potsdam-Babelsberg aufgenommen wird. Else ers warnt Hilde vor Ewald von Demandowsky, dem âReichsfilmdramaturgenâ, Tobis-Chef und wichtigsten Mitarbeiter Goebbelsâ in Sachen Film. Doch Hilde verliebt sich in den verheirateten Ewald von Demandowsky â oder ist dies kalte Berechnung, weil sie sich von ihm entscheidende Protektion verspricht? Jedenfalls wird Hilde Demandowskys Geliebte. An seiner Seite kämpft die als Mann verkleidete angehende Schauspielerin gegen die Rote Armee im Volkssturm. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft, bei der sie von ihrem Geliebten getrennt wird, lernt Hilde in den Trümmern der Hauptstadt ihren ersten Ehemann, den jüdischen GI Kurt Hirsch (Trystan Pütter), kennen. In diesen Tagen macht Hilde eine weitere Bekanntschaft: Auf der Bühne wird sie von Erich Pommer (Hanns Zischler) entdeckt. Pommer war in der Weimarer Republik einer der wichtigsten Filmproduzenten (produziert hatte er etwa âMetropolisâ und âDer blaue Engelâ), ehe er aus Nazideutschland in die Vereinigten Staaten geflohen war. Pommer wird zu Hildes väterlichem Freund, der sie nicht nur zu ihrer Beziehung zu Demandowsky und dem Nationalsozialismus befragt, sondern sie auch warnt, zu früh ihr Glück in Hollywood zu versuchen. Aber auch diesen Rat schlägt Hilde in den Wind: Nach dem Erfolg von âDie Mörder sind unter unsâ (1946) unterschreibt der neue deutsche Star einen Vertrag bei David O. Selznik. Weil sie aber trotz Vertrags keine Rollen bekommt, kehrt sie nach Deutschland zurück, um unter der Regie von Willi Forst die Hauptrolle in âDie Sünderinâ zu übernehmen. Kai Wessels Film âHildeâ verbleibt erstaunlich kurz bei dieser Episode, die einen groÃen Skandal auslöste und mit der ein groÃer Teil der Ãffentlichkeit den Namen Hildegard Knef immer noch verbindet. So bleibt âHildeâ an der Oberfläche haften. Denn es war nicht hauptsächlich die kurze Nacktszene, wie im Film behauptet wird, was âDie Sünderinâ zu einem Skandal machte. Kirchliche und politische Kreise lehnten âDie Sünderinâ vielmehr wegen âhinnehmender Darstellung der Prostitution und der Tötung auf Verlangen sowie der romantischen Verklärung des Selbstmordesâ (Handbuch der katholischen Filmkritik) ab. âWer ist Hildegard Knef?â, hatte sie einst Erich Pommer gefragt. Darauf sollte Kai Wessels Film Antwort geben. Die Behandlung von âDie Sünderinâ ist indes dafür bezeichnend, dass âHildeâ die Stationen aus zwei Jahrzehnten im Leben von Hildegard Knef zwar durchstreift, aber dem Anspruch kaum gerecht wird, die Suche nach sich selbst im Leben der Knef überzeugend darzustellen. Dies liegt jedoch keineswegs am Spiel von Heike Makatsch. Ganz im Gegenteil: Ãber die verblüffende äuÃere Ãhnlichkeit hinaus imitiert die Makatsch die Gesten und die Mimik der Knef in formvollendeter Form. Dennoch: Zwar bebildert Kai Wessels Film einige Episoden aus dem Leben der Knef. Wer aber Hildegard Knef eigentlich war, erfährt der Zuschauer in âHildeâ wohl kaum. |
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