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José GarcÃa Der Schlacht, die im September des Jahres 9. n. Chr. im Teutoburger Wald geschlagen wurde, kommt eine kaum zu überschätzende Bedeutung zu. In der âVarusschlachtâ wurden drei römischen Legionen, also etwa 15 000 Mann, von Germanen in einen Hinterhalt gelockt und vernichtend geschlagen. Die von römischen Historikern bezeichnete âclades Varianaâ (Varusniederlage) bedeutete insofern eine Zäsur in der europäischen Geschichte, als Rom daraufhin auf die âGermania maiorâ, auf die Gebiete östlich des Rheins beziehungsweise nördlich der Donau verzichten musste. Unter dem Titel âKampf um Germanienâ widmet das ZDF der Schlacht ein zweiteiliges Dokudrama eine Mischung aus nachgestellten Spielszenen, im Computer erzeugten Rekonstruktionen und Interviews mit Wissenschaftlern , das unter der Leitung vom ZDF-Kulturchef Peter Arens entstand. Das Drehbuch schrieb Christian Twente, der ebenfalls Regie führte. Die Reihe der Fachberater, die auch in den Interviews immer wieder zu Wort kommen, wird angeführt von zwei der namhaftesten deutschen Althistoriker, den kürzlich emeritierten Professoren Alexander Demandt, Freie Universität Berlin, und Werner Eck, Universität Köln. Zu ihnen zählen darüber hinaus die Archäologin Gabriele Rasbach, Römisch-Germanische-Kommission beim Deutschen Archäologischen Institut Frankfurt a.M., und der ehemalige Leiter derselben Kommission Siegmar von Schnurbein sowie der Militärhistoriker Marcus Junkelmann, Lehrbeauftragter an der Universität München. In seinem ersten Teil widmet sich das Dokudrama âKampf um Germanienâ der Vorgeschichte der Schlacht im âsaltus Teutoburgiensisâ. Der Film beginnt mit einer allgemeinen Einführung in das Land jenseits des Rheins, wo der ständige Nebel und ein dichter Wald den Römern unheimlich waren. Dies betonen übereinstimmend die römischen Quellen Velleius Paterculus, Tacitus, Florus und Cassius Dio, die allerdings bis auf Paterculus aus einem zeitlichen Abstand von mindestens 90 Jahren berichten. Auf der anderen Seite ist die Quellenlage noch lückenhafter: Von den Germanen sind keine schriftlichen Zeugnisse überliefert, ja nicht einmal der Name des Anführers ist bekannt, den Luther âHermannâ nannte. Das Dokudrama bleibt folgerichtig bei der römischen Bezeichnung âArminiusâ. Um diesen Sohn eines Cherusker-Fürsten namens Segimer geht es im ersten Teil âDer Verrat des Arminiusâ. Sein Lebensweg wird mit immer wieder eingestreuten Spielszenen veranschaulicht: Seine Kindheit in einem Cherusker-Gehöft, die Reise nach Rom, da er als Geisel für das Bündnis seines Stammes mit Rom am kaiserlichen Hof ausgebildet werden sollte, seine (wahrscheinliche) Teilnahme am pannonischen Streifzug, die Rückkehr Arminiusâ nach Germanien an der Seite des neuen Statthalters Varus. Leider besitzen die Spielszenen kaum Eigenwert â das Presseheft nennt nicht einmal die Namen der Darsteller. Sie dienen stattdessen hauptsächlich der Veranschaulichung der in Interviews aufgestellten Thesen beziehungsweise des von der allgegenwärtigen Off-Stimme gesprochenen Textes. Dies ändert sich etwas im zweiten Teil âDie Schlacht im Teutoburger Waldâ. Dadurch, dass sich nun das Dokudrama einem geschlossenen Ereignis widmet, entsteht ein gröÃerer Spannungsbogen. Nun gewinnen die durch im Computer erzeugte Bilder ergänzten Spielszenen auch an Gewicht. Dies trägt dazu bei, den âDavid gegen Goliathâ-Kampf begreiflicher zu machen. Die akribisch rekonstruierten Sequenzen zeigen, wie Arminius die Römer ins unwegsame Gelände lockte, nachdem Gerüchte über einen regionalen Aufstand Varus und seine Legionen daran hinderten, die gewohnte MilitärstraÃe zu nehmen. Arminius, der mit seinen Verschwörern vorausgegangen war, angeblich um Verbündete heranzuführen, überfiel die römischen Legionen aus dem sorgfältig geplanten Hinterhalt. Drei Tage lang währte die Schlacht, in der die Römer mit ihrer schweren Ausrüstung im morastigen Waldboden stecken blieben, während sie die leichtbewaffneten Germanen vollständig aufrieben. Zum Schluss widmen sich die Wissenschaftler der umstrittenen Frage nach dem Schlachtort. In Form von 3D-Animationen wird die Untersuchung der Funde in Kalkriese im Osnabrücker Land veranschaulicht, der als der wahrscheinlichste Ort für den von Tacitus so genannten saltus Teutoburgiensis gilt. |
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