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José GarcÃa Foto: mîtosfilm Ein bosnisches Dorf, in dem die Folgen des Balkankrieges allgegenwärtig sind. Nicht nur in den Ruinen, sondern auch und vor allem in den Menschen selbst. Denn in Slavno leben nur noch sechs Frauen, ein alter Mann und fünf Kinder. Die überlebenden Frauen haben ihre Ehemänner und andere Familienmitglieder im Krieg verloren. In einer makabren Pantomime stellen sie die Verstorbenen dar, um ihre Kinder aufzuheitern. Eine echte Verarbeitung des erlittenen Verlustes stellt dies indes kaum dar. Alma (Zana Marjanović) lebt bei ihrer Schwiegermutter. Zusammen mit den anderen Frauen entkernt, wascht und kocht sie Tag für Tag die Früchte der offensichtlich fruchtbaren Gegend und verarbeitet sie zu Marmelade. Am StraÃenrand versuchen Alma und Nadija (Jasna Ornela Bery) die Erträge ihrer Arbeit zu verkaufen mit mäÃigem Erfolg. Bis eines Tages der junge Lastwagenfahrer Hamza (Muhamed Hadžović) an den wartenden Frauen vorbeikommt. Hamza verspricht, die Produkte des Dorfes im groÃen Stil in der Stadt zu verkaufen. Doch der in Aussicht gestellte Tag verstreicht, ohne dass sich der junge Mann blicken lässt. Stattdessen tauchen in dem Dorf, das fernab der Welt zu liegen scheint, zwei serbische Geschäftsleute auf, die im Namen eines Baukonzerns die gesamten Ländereien aufkaufen wollen. So wird die Dorfgemeinschaft vor die Alternative gestellt, das Land zu verkaufen oder auf den Handel mit den eigenen Produkten weiterhin zu hoffen. In ruhigen, bezaubernden und in ihrer Wirkung von der zurückgenommenen Filmmusik unterstützten Bildern erzählt Aida Begićs beim Internationalen Filmfestival Cannes 2008 mit dem âGrand Prix de la Semaine de la Critiqueâ ausgezeichnetes Spielfilmdebüt von einem überfälligen Trauerprozess, der erst durch äuÃere Ereignisse in Gang gesetzt wird. Der Filmtitel drückt den Neuanfang auf poetische Art aus. Denn der Schnee, der fällt, überdeckt die schreckliche Vergangenheit. So ermöglicht er zugleich einen Neuanfang. Ein rührender Film, der jedoch in seiner zurückhaltenden Inszenierung in keinem Augenblick auf Ãberwältigung, sondern auf die Kraft seiner Figuren, seiner Bilder und seiner Geschichte setzt. |
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