JAKOBS BRUDER | Jakobs Bruder
Filmische Qualität:   
Regie: Daniel Walta
Darsteller: Klaus J. Behrendt, Christoph Maria Herbst, Sophie Rogall, Hannelore Elsner, Julia Maria Köhler, Wolfgang Packhäuser, Vassily Kazakos
Land, Jahr: Deutschland 2007
Laufzeit: 95 Minuten
Genre: Dramen
Publikum: ab 16 Jahren
Einschränkungen: X
im Kino: 6/2009
Auf DVD: 3/2011


José García
Foto: alpha medienkontor

Zwei grundverschiedene Brüder sind die Protagonisten in „Jakobs Bruder“. Der ältere, der ernsthafte und verantwortungsbewusste Jakob (Klaus J. Behrendt), hat sich von seiner im Rheinland lebenden Familie längst losgesagt und führt seit Jahren im Ostfriesland ein Fischrestaurant. Der jüngere, der lebhafte und zu Späßen aufgelegte Lorenz (Christoph Maria Herbst), arbeitet als Showmaster bei einem Quiz-Fernsehsender und ist finanziell auf die Hilfe des Freundes seiner Mutter angewiesen.

Eine schwere Krankheit führt sie wieder zusammen: In seinem alten Volvo macht sich Lorenz auf den Weg zu seinem Bruder Jakob, um ihn zu bitten, die an Alzheimer erkrankte Mutter (Hannelore Elsner) zu besuchen. So beginnt eine Art Roadmovie durch die Straßen Norddeutschlands. Den Gesetzen des Roadmovie-Genres folgend, kommen sich die ungleichen Brüder im Laufe der Reise näher, zumal als Vermittlerin zwischen den beiden Streitsüchtigen eine weitere Figur eingeführt wird: Die 17-jährige Lara (Sophie Rogall), die von zu Hause ausgerissen ist.

Über weite Strecken wirkt die Handlung arg konstruiert. Denn das Genre des Roadmovie passt schlecht zu einem Land mit einem engmaschigen Autobahnennetz. Nicht von ungefähr sind richtig gute Roadmovies in Deutschland bislang lediglich den Regiegenies Wim Wenders („Alice in den Städten“, 1974) und Detlev Buck („Wir können auch anders“, 1993) gelungen. Regisseur Daniel Walta muss in seinem Spielfilmdebüt schon auf eher abwegige Gedanken kommen, um die Autofahrt von Greetsiel in Ostfriesland nach Köln zu einer Abenteuerfahrt ausbauen zu können. Die darin eingebauten Rückblenden ziehen zwar diese Handlung in die Länge, hemmen aber eher deren Erzählfluss.

Was „Jakobs Bruder“ allerdings sehenswert macht, ist das Zusammenspiel der Darsteller. Klaus J. Behrendt als bärbeißiger, etwas altmodischer älterer Bruder und Christoph Maria Herbst als legerer, gedankenloser Hallodri liefern sich ein unterhaltsames, mit einem meistens feinen Humor durchzogenes Schauspielerduell.
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