ROTE PUNKT, DER | Der rote Punkt / The Red Spot
Filmische Qualität:   
Regie: Marie Miyayama
Darsteller: Yuki Inomata, Hans Kremer, Orlando Klaus, Zora Thiessen, Imke Büchel, Shinya Owada
Land, Jahr: Deutschland / Japan 2008
Laufzeit: 82 Minuten
Genre: Dramen
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 6/2009
Auf DVD: 4/2010


José García
Foto: movienet

Eine Reise stellt das Motiv dar, das die Handlung von Marie Miyayamas Spielfilmdebüt „Der rote Punkt“ vorantreibt. Die 22-jährige Aki (Yuki Inomata) lebt in Tokio, wo sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist. Denn ihre Eltern und ein kleiner Bruder kamen vor vielen Jahren bei einem Autounfall in Deutschland ums Leben. Als Aki in einem Paket neben einer alten Kamera und einigen Souvenirs aus Deutschland auch eine Landkarte findet, reist sie ins Allgäu auf der Suche nach ihrer Vergangenheit. Denn irgendwo dort muss sich der rote Punkt befindet, der auf der Karte markiert ist. Auf der Suche nach dem roten Punkt lernt die junge Japanerin die vierköpfige Familie Weber kennen. Die Anwesenheit der jungen Frau steigert die ohnedies offenkundigen Spannungen zwischen dem 18-jährigen Sohn Elias (Orlando Klaus) und dem Vater Johannes (Hans Kremer). Akis Nachforschungen werden letztendlich dazu führen, dass ein bislang verschwiegener Teil der Familiengeschichte ans Tageslicht kommt.

Die aus Japan stammende, aber in Deutschland arbeitende Regisseurin Marie Miyayama (sie studierte zunächst an der Universität München Theaterwissenschaft und wechselte 1998 an die Hochschule für Fernsehen und Film München) entwarf zusammen mit Christoph Tomkewitsch das Drehbuch nach einer wahren Begebenheit. Nimmt sich die Handlung zwar etwas zu vorhersehbar aus, so gelingen der Regisseurin jedoch sehr atmosphärische, teils poetische Bilder.

Über die Bildsprache hinaus überzeugt „Der rote Punkt“ insbesondere in der Inszenierung der nonverbalen Kommunikation, handelt der Film doch letztlich von den Schwierigkeiten, auch in der Familie miteinander zu kommunizieren. Dazu führt die junge Regisseurin aus: „Der rote Faden dieser Geschichte ist das Schweigen, die Unfähigkeit, miteinander zu reden. Die Hauptprotagonistin Aki redet nur abgehacktes Deutsch. Jedoch gerade beim Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen besteht die Möglichkeit zu einer tieferen menschlichen Kommunikation.“
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