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JOSà GARCÃA Bereits zum Kinostart von âMatrix Reloadedâ wurde das Erscheinen einer Sammlung von neun Animations-Kurzfilmen unter dem Oberbegriff âAnimatrixâ auf DVD und Video angekündigt. Die meisten dieser jeweils ca. 10minütigen Filme waren allerdings bereits bekannt: seit Februar wurden vier davon nach und nach ins Internet gestellt, darunter die zwei Teile von âThe Second Renaissanceâ, welche vom Krieg der intelligenten Maschinen gegen die Menschen und von der Entstehung der Matrix erzählen. Während George Lucas die Vorgeschichte seiner ursprünglichen âStar Wars-Trilogieâ in drei weiteren Langspielfilmen ausbreitet, beschränken sich die Regisseure Andy und Larry Wachowski auf eine halbe Stunde, um die Entstehung der âMatrixâ zu schildern. Den Auftakt der âAnimatrixâ-Sammlung macht âDer letzte Flug der Osirisâ (âThe Final Flight of the Osirisâ), der seit April im Kino als Vorfilm gezeigt wurde und der offiziell als âdas Kapitel 1,5 der âMatrixâ-Trilogieâ bezeichnet wird, stellt dieser Kurzfilm doch das Bindeglied zwischen Kinofilm eins (âMatrixâ, 1999) und Kinofilm zwei (âMatrix Reloadedâ, 2003) dar. Unter den neun âAnimatrixâ-Beiträgen kommt das Produktionsdesign dieses Kurzfilmes der Ãsthetik der beiden âMatrixâ-Kinofilme am nächsten. Im Gegensatz zu den Figuren in den anderen Teilen von âAnimatrixâ sind die Akteure in âDer letzte Flug der Osirisâ computergenerierte Schauspieler. Unverkennbar ist hier die Handschrift von Andy Jones, dem Animation-Regisseur des komplett am Computer entworfenen Kinofilmes âFinal Fantasy â die Mächte in Dirâ (2001). Die Erzählform in diesem ersten âAnimatrixâ-Beitrag ähnelt ebenfalls der narrativen Struktur beider âMatrixâ-Filme am meisten. Dass sich âDer letzte Flug der Osirisâ von den anderen acht Kurzfilmen ästhetisch wie erzählerisch deutlich unterscheidet, liegt gröÃtenteils daran, dass er der einzige in den Vereinigten Staaten entstandene Kurzfilm ist. Von den anderen acht Teilen der âAnimatrixâ-Sammlung wurden sieben in Tokio, der letzte (âMatriculatedâ) in Seoul kreiert. Der klassische japanische Zeichentrickfilm, genannt âAnimeâ, nahm einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf âMatrixâ, insbesondere auf die Kampfszenen. Ein besonderes Interesse galt denn auch der âMatrixâ-Rezeption durch die Anime-Spezialisten. Daraus entstand die Zusammenarbeit zwischen Joel Silver und den Wachowski-Brüdern, Produzent und Regisseuren der âMatrixâ-Filme, einerseits und den fünf japanischen sowie einem koreanischen Anime-Schöpfern andererseits â folgerichtig verschmilzt der Name der DVD/Video-Sammlung die beiden Begriffe âAnimeâ und âMatrixâ. Bei sieben verschiedenen Regisseuren wundert es nicht, dass sich deren Kurzfilme teilweise deutlich voneinander unterscheiden, sowohl zeichnerisch als auch bezüglich der Beziehung zur âMatrixâ-Welt. Am engsten sind diese naturgemäà in den vier Beiträgen festzustellen, deren Drehbuch von den Wachowski-Brüdern selbst verfasst wurde (die zwei Teile von âThe Second Renaissanceâ sowie âDer letzte Flug der Osirisâ und âKidâs Storyâ). In âKidâs Storyâ findet übrigens der Zuschauer den Ursprung einer Figur, die ihm in âMatrix Reloadedâ begegnet. Ãber die Geschichte der âMatrixâ â oder wenigstens der zwei bisher bekannten Langspielfilme â hinaus weist eigentlich nur der letzte der neun âAnimatrixâ-Kurzfilme: In âMatriculatedâ kann eine kleine Rebellengruppe einen intelligenten Roboter âkonvertierenâ, damit er sich auf die Seite der Menschen schlägt. Ob diese Animations-Kurzfilme lediglich das âMatrixâ-Sujet aufgreifen oder etwa dessen Thema in einen Film noir übersetzen (âDetective Storyâ): auf jeden Fall stellen sie einen deutliche Erweiterung des âMatrixâ-Universums dar. Sie zeigen aber auch auf, wie der Kinofilm âMatrixâ Filmemacher aus verschiedenen Kulturkreisen inspirieren kann. Dadurch stellen sie den âKultstatusâ des âMatrixâ-Universums wieder her, den der zweite Langfilm âMatrix Reloadedâ arg ramponiert hat. |
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