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José GarcÃa Foto: 3L Film Basierend auf den 1965 unter dem Titel âRetter in der Nachtâ erschienenen Erinnerungen von Marga Spiegel erzählt Ludi Boekens Spielfilm âUnter Bauern â Retter in der Nachtâ vom mutigen Eintreten einiger Bauern aus dem Münsterland, die der Familie Spiegel mit der einfachen Begründung âDer Bischof von Münster ist uns näher als Adolf Hitlerâ das Ãberleben sicherten. Der Pferdehändler Siegmund âMenneâ Spiegel (Armin Rohde) verdiente sich im Ersten Weltkrieg das Eiserne Kreuz. Nach der âMachtergreifungâ der Nazis gilt jedoch eine solche Auszeichnung nichts mehr. Als Jude soll er nunmehr mit seiner Frau Marga (Veronica Ferres) und der kleinen Tochter Karin (Louisa Mix) in den Osten deportiert werden. Was das bedeutet, weià er nur allzu genau. Menne entscheidet sich für die einzige Chance, der Deportation zu entgehen, die Flucht aus seiner Heimatstadt Ahlen. Ein alter Kriegskamerad, Bauer Aschoff (Martin Horn), zählt zu den wenigen mutigen Bauern, die Juden auf ihren Höfen verstecken, obwohl darauf die Todesstrafe steht. Der Bauer nimmt Marga Spiegel und ihre kleine Tochter unter falschem Namen auf. Aschoffs älteste Tochter Anni (Lia Hoensbroech) freundet sich schnell mit Marga an. Da sie aber überzeugtes BdM-Mädel ist, droht die Situation zu eskalieren, als sie eines Tages Margas wahre Identität erfährt. Währenddessen findet Menne Spiegel zwar beim Nachbarbauern Pentrup (Veit Stübner) Unterschlupf, darf aber sein kleines Versteck nicht verlassen. Denn die SS-Männer suchen überall nach Juden. Durch das ständige Eingeschlossensein droht Menne den Verstand zu verlieren. Dank einer geradlinigen, ja nüchternen Inszenierung und einfachen Dialogen gelingt es dem niederländischen Regisseur Ludi Boeken, dessen jüdische Eltern selbst mit Hilfe christlich gesinnter Bauern den Holocaust überlebten, diesen einfachen Menschen ein filmisches Denkmal zu setzen. Die glaubwürdige Darstellung durch das Schauspieler-Ensemble und ein tiefgründiger Humor mit deutlichem Gespür für skurrile Situationen helfen dem Regisseur, dem ähnlichen Stoffen innewohnenden Pathos zu entgehen. Im Nachspann treten die inzwischen 97-jährige Magda Spiegel und die 82-jährige Anni Aschoff ins Bild. Die realen Vorbilder treffen bei einem Set-Besuch auf die Schauspielerinnen, die sie im Film darstellen. Ein krönender Abschluss für eine Geschichte, die nicht vergessen werden sollte. |
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