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José GarcÃa Foto: Warner Bros. Nach etlichen vom Fernsehen ausgestrahlten Dokumentationen und dem TV-Drama âJenseits der Mauerâ (siehe Filmarchiv) feiert nun das Kino zwanzig Jahre Mauerfall mit einer deutsch-deutschen Liebeskomödie mit politischen Verwicklungen. Im Herbst 1989 zieht Franzi Schubert (Felicitas Woll) von Westdeutschland nach Berlin, um ein Studium zu beginnen. Ihre Tante (Margarita Broich) hat ihr eine Wohnung direkt an der Sektorengrenze besorgt, weil sie besonders billig ist. Einen weiteren Ortsvorteil erfährt Franzi bald vom Nachbarn (Waldemar Kobus): Trotz Zwangsumtauschs gestaltet sich der Einkauf auf der anderen Seite der Mauer äuÃerst vorteilhaft. Nach einer solchen Einkaufstour passiert Franzi eines Tages schwer bepackt die Sektorengrenze, als die Papiertüte reiÃt und der ganze Inhalt auf dem Asphalt landet. Spontan eilt ihr NVA-Grenzsoldat Sascha (Maxim Mehmet), der auf die neue Nachbarin bereits ein Auge geworfen hatte, zur Hilfe. Dafür muss er sich allerdings unter dem Schlagbaum hindurchbücken, der die deutsch-deutsche Grenze markiert. Plötzlich sieht Sascha die Gewehrläufe seiner Kameraden auf sich gerichtet, die den âRepublikflüchtigenâ eindeutig auffordern, auf DDR-Gebiet zurückzukehren. Die deutsch-deutsche Annährung zeitigt Folgen: Franzi ist vom Mut des Grenzsoldaten gerührt, Sascha sofort verliebt. Allerdings bekommt er es zunächst mit Stasi-Major Kutzner (Thomas Thieme) zu tun, der ihm eine Verwarnung erteilt. Sascha lässt sich jedoch nicht beirren und arrangiert ein Treffen mit Franzi am Alexander Platz, bei dem sie von einem tölpelhaften Stasi-Beamten observiert werden. Sascha und Franzi schaffen es, sich wieder zu treffen. Auf einmal ist aber auch die Stasi daran interessiert, denn Major Kutzner will die Chance nutzen, um Franzi auszuspionieren. Als Franzi und Saschas Kindergarten-Freundin Uschi (Anna Fischer) die Kleider wechseln, damit Franzi über Nacht in Ostberlin und Uschi mit Franzis Ausweis in den Westteil der Stadt gehen kann, entsteht eine typische Verwechslungskomödie, allerdings mit Spionage-Untertöten. Denn im Westen sind ebenfalls CIA und bundesdeutscher Staatsschutz auf das deutsch-deutsche Liebespaar aufmerksam geworden, wodurch allerdings âLiebe Mauerâ zu einer unglaubwürdigen Burleske wird. Die Stärken des Films von Drehbuchautor und Regisseur Peter Timm, der selbst aus Ost-Berlin stammt, liegen indes in den Nebenfiguren. Da ist zunächst einmal der Stasi-Offizier, den Hans Thieme trotz komödiantischer Züge mit gewissen, intriganten Anklängen an seine Rolle des DDR-Ministers in Florian Henckel von Donnersmarcks âDas Leben der Anderenâ anlegt. Dies gilt aber auch für Saschas Vater (Karl Kranzkowski), der zunächst uneingeschränkt für das DDR-Regime eintritt, im Laufe der Zeit aber erkennt, dass auch er vom System ausgenutzt wird, sowie für dessen Mutter, Saschas Oma Emma (Gisela Trowe), die in ihrer Plattenwohnung mit einem Wellensittich Hansi lebt. Besonders differenziert zeichnet âLiebe Mauerâ die Figur der Kellnerin Charlie (Katja Danowski), die mit Kratzbürstigkeit ihre Unzufriedenheit kaschiert. Denn sie zeigt die Kehrseite der âRepublikfluchtâ: Sie muss die Arbeit der in Richtung Ungarn verschwundenen Kollegen übernehmen. Besonders schlimm: Auch ihr Freund hat sich in Richtung Westen verabschiedet. Neben diesen Figuren sind es einige Details am Rande, die zur Atmosphäre beitragen, von den West-Jeans und der Rockmusik, mit denen die Jugend die Opposition zum DDR-Regime zeigt, bis zur Mahnwache vor einer âwegen Baufälligkeitâ geschlossenen Kirche, neben der Franzi und Sascha Kerzen anzünden, sowie der spontanen Protestkundgebung, in die sie geraten. Diese ernsthaften Untertöne halten sich mit den komödiantischen Elementen die Waage. Obwohl âLiebe Mauerâ weder die melancholische Stimmung von âGood Bye, Lenin!â noch die atmosphärische Dichte vom âLeben der Anderenâ erreicht, bietet Peter Timms Film eine teils vergnügliche, teils nachdenkliche Sicht auf ein gottlob vergangenes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte. Wenn sich nach der Maueröffnung manch ein Erzählstrang sein âHappy Endâ findet, dann lässt âLiebe Mauerâ das Glücksgefühl der âNächte der Freiheitâ wieder aufleben. |
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