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José GarcÃa Foto: Concorde Harry Potter war gestern. Seinen Platz in der Jugendlichen-Gunst hat eine Teenager-Vampir-Saga, die Verfilmung der âTwilightâ-Romane von Stephenie Meyer, übernommen. Der erste Film âTwilight â Bis(s) zum Morgengrauenâ spielte Ende 2008, Anfang 2009 weltweit knapp 385 Millionen Dollar ein. Allein in Deutschland sahen ihn mehr als 2,5 Millionen Zuschauer. Nun ist der zweite Film âNew Moon â Bis(s) zur Mittagsstundeâ angelaufen. Um sich die Erwartungshaltung der Twilight-Fans und deren erfolgreiche Vermarktung vor Augen zu führen, helfen zwei Vergleiche aus den Vereinigten Staaten, wo der Film am 20. November startete: Mit 72,7 Millionen Dollar stellte âNew Moonâ einen neuen Einnahme-Rekord am Starttag auf, und übertraf damit âThe Dark Knightâ (67,2 Millionen Dollar) deutlich. Spielte der erste âTwilightâ-Film insgesamt knapp 193 Millionen Dollar ein, so hat âNew Moonâ nach nur fünf Tagen 164,7 Millionen Dollar Einnahmen generiert. âNew Moon â Bis(s) zur Mittagsstundeâ schlieÃt an âTwilight â Bis(s) zum Morgengrauenâ nahtlos an, die von der Liebe zwischen einer Schülerin und einem Vampir in der amerikanischen Provinz nahe der kanadischen Grenze handelte. Bei der Feier ihres 18. Geburtstags im Kreise der Familie ihres Freundes Edward Cullen (Robert Pattinson) geschieht Bella (Kristen Stewart) ein Missgeschick: Sie scheidet sich in einen Finger, das flieÃende Blut weckt die Vampirinstinkte eines Cullen-Clanmitglieds. Die Gefahr kann nur unter Gewaltanwendung gebannt werden. Der Zwischenfall macht indes Edward deutlich: Er kann Bella vor seiner eigenen Sippe nicht beschützen, weswegen er sich von ihr trennt, und mit seiner Familie wegzieht. Bella fällt in tiefste Depressionen, aus denen sie von ihrem Jugendfreund Jacob (Taylor Lautner) gerissen wird. Erwärmt sich Bellas Herz nach und nach durch die aufkeimende Beziehung zu Jacob, so stellt es sich bald heraus, dass auch dieser ein Geheimnis in sich trägt: Wie die anderen Mitglieder des Quileute-Stamms ist er in Wirklichkeit ein Werwolf. Weil Edward glaubt, Bella sei tot, macht er sich nach Italien auf, um dort von den Volturi-Vampiren getötet zu werden, wohl für einen (unsterblichen) Vampir die einzige Möglichkeit zu sterben. Bella eilt dorthin, um Edward von seinem Vorhaben abzuhalten. Die Anklänge an âRomeo und Juliaâ sind keineswegs zufällig, wird Shakespeares Werk doch am Anfang ausgiebig zitiert. âNew Moon â Bis(s) zur Mittagsstundeâ ist ein romantischer Film, in dem die Action-Szenen rar gesät sind. Es vergeht eine geschlagene Stunde, bis der erste Kampf zwischen Werwolf und Vampir, bis die aus dem ersten Film bekannten, superschnell geschnittenen, an âMatrixâ erinnernden Verfolgungsjagden zu sehen sind. Stattdessen zieht die Kamera von Javier Aguirresarobe immer wieder Kreise um eine im Liebesschmerz versinkende Bella. Im Unterschied zu Catherine Hardwicke, die beim ersten âTwilightâ-Film Regie führte und dabei eine ausgewogene, atmosphärisch dichte Mischung aus Action und Romantik fand, bedient Regisseur Chris Weitz die Erwartungen der Teenager-Zuschauerinnen, indem er auf die durch die Musik von Alexandre Desplat kräftig unterstützte Melancholie Bellas setzt, und immer wieder penetrant Jungen mit durchtrainiertem, freiem Oberkörper über die Leinwand laufen lässt. Die âTwilightâ-Saga handelt nur vordergründig von Vampiren und ähnlichen Kreaturen. Im Kern stellt der Film die bedingungslose Liebe in den Mittelpunkt, die Opfer und Verzicht einschlieÃt. Eine reine Liebe, die getreu dem in den Vereinigten Staaten verbreiteten Leitsatz âTrue Love Waitsâ (âWahre Liebe wartetâ) ausdrücklich auf Sex vor der Ehe verzichtet. Daraus, dass darin die eigentliche Botschaft ihrer âTwilightâ-Saga besteht, hat Autorin Stephenie Meyer, eine bekennende Mormonin, keinen Hehl gemacht. |
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