ORANGENMÄDCHEN, DAS | Appelsinpiken
Filmische Qualität:   
Regie: Eva Dahr
Darsteller: Annie Dahr Nygaard, Mikkel Bratt Silset, Harald Thompson Rosenstrøm
Land, Jahr: Norwegen / Deutschland / Spanien 2009
Laufzeit: 88 Minuten
Genre: Komödien/Liebeskomödien
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 12/2009
Auf DVD: 7/2010


José García
Foto: Neue Visionen

Zu seinem 16. Geburtstag bekommt Georg (Mikkel Bratt Silset) von seiner Mutter (Rebekka Karijord) drei verschlossene Umschläge seines bereits elf Jahre zuvor verstorbenen Vaters ausgehändigt. Eher widerstrebend fängt der Junge auf einer einsamen Zugfahrt an, die Briefe zu lesen. Nach und nach fesselt ihn jedoch die Geschichte, die ihm sein Vater als Vermächtnis hinterlassen hat. Denn darin erzählt Georgs Vater Jan Olav (Harald Thompson Rosenstrøm) von seiner Liebe zum „Orangenmädchen“ (Annie Dahr Nygaard).

Jan Olav begegnete einst in der Straßenbahn einem in ihrem orangenfarbenen Mantel apart aussehenden, mit einer großen Papiertüte Orangen bepackten Mädchen, das ihn auf der Stelle in seinen Bahn zog. Der flüchtigen Begegnung folgt ein monatelanges Suchen in der ganzen Stadt, bis er sie endlich wieder trifft. Dann eröffnet sie ihm aber, sie müsse ein halbes Jahr weg von Norwegen, und bittet, diese sechs Monate auf sie zu warten.

Während Georg diese Geschichte immer interessierter verfolgt, lernt auch der Junge mit dem Faible für Sterne ein Mädchen namens Stella (Emilie K. Beck) kennen und lieben.

Die zwei ineinander verflochtenen Erzählebenen unterscheiden sich dadurch, dass die in der Vergangenheit spielende Handlung einen märchenhaften, fast surrealen Charakter annimmt, während der in der Jetzt-Zeit angesiedelte Erzählstrang realistisch anmutet. Überwiegen dort die warmen Töne und insbesondere die titelgebende Orangenfarbe, so dominieren in Georgs Geschichte schon deshalb die kalten Farben, weil sie in einer Schneelandschaft spielt.

Obwohl die Parallelmontage handwerklich gelungen ist, schafft Regisseurin Eva Dahr nur bedingt, die in der Vergangenheit spielende Geschichte mit dem behaupteten geheimnisvollen Zauber zu umgeben. Trotzdem ergibt das Ineinanderfließen der zwei Ebenen eine interessante Reflexion über den Wert der Erinnerung, über die Zeit, über Leben und Tod.
Diese Seite ausdrucken | Seite an einen Freund mailen | Newsletter abonnieren