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José García Foto: Tobis ![]() Der ernsthafte Mann ist Larry Gropnik (Michael Stuhlbarg), dessen Leben zunächst in bester Ordnung zu sein scheint zu Beginn versichert der Arzt dem Hypochonder sogar beste Gesundheit. Er lebt in einer kleinen Gemeinde im Mittleren Westen, ist verheiratet, Vater zweier pubertierender Kinder und Physik-Professor. Bald wird er aber von einer Pechstränge heimgesucht: Ein Student versucht, erst ihn zu bestechen und dann seine Verbeamtung mit anonymen Briefen zu verhindern. Sein Sohn Danny (Aaron Wolff), der kurz vor der Bar Mitzwa steht, interessiert sich nur für Musik und Drogen. Seine Tochter Sarah (Jessica McManus) beklaut ihn, um eine Nasenoperation zu finanzieren. Sein Bruder Arthur (Richard Kind) hat sich bei ihm eingenistet später wird er auch noch wegen illegaler Geldspiele festgenommen. Die schlimmste Plage im Leben des modernen Hiobs kommt indes, als sich seine Frau Judith (Sari Lennick) von ihm scheiden will, um den älteren Witwer Sy Ableman (Fred Melamed) zu heiraten. Nicht so sehr die ohnehin immer wieder durch skurrile Nebenstränge unterbrochene Erzählung steht hier im Mittelpunkt, sondern die Charakterzeichnung und die Milieubeschreibung. Schon immer besaßen Ethan und Joel Coen eine stilsichere Meisterschaft darin, die Sympathie des Zuschauers für Verlierer-Typen zu wecken. Ähnlich ihrem letzten, mit vier Oscars ausgezeichneten Film No Country for Old Men (2007, siehe Filmarchiv), der sich durch eine desillusionierte, geradezu nihilistische Sichtweise auszeichnete, wirkt A Serious Man freilich im Grundtenor zynisch: Larry sucht Antworten, die ihm niemand, am allerwenigsten die Vertreter seiner Religion, geben können. In A Serious Man bricht sich immer wieder der Humor Bahn, aber das Lachen bleibt dem Zuschauer angesichts des höhnischen Existentialismus im Halse stecken. |
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