AUF DER ANDEREN SEITE DES BETTES | De l'autre côté du lit
Filmische Qualität:   
Regie: Pascale Pouzadoux
Darsteller: Sophie Marceau, Dany Boon, Antoine Duléry, Roland Giraud, Anny Duperey, Juliette Arnaud, Ninon Mauger, Clémot Couture
Land, Jahr: Frankreich 2008
Laufzeit: 92 Minuten
Genre: Komödien/Liebeskomödien
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: S
im Kino: 1/2010
Auf DVD: 7/2010


José García
Foto: Movienet

Ein Rollentausch steht am Anfang des französischen Spielfilmes „Auf der anderen Seite des Bettes“. Ariane (Sophie Marceau) und Hugo (Dany Boon) sind schon lange verheiratet, die Aufgaben sozusagen klassisch verteilt: Er leitet ein Familienunternehmen, eine Baumaschinenfabrik, sie kümmert sich um den Haushalt und um die Kinder, die Hugo eigentlich nur schlafend erlebt. Nebenbei verkauft Ariane zusammen mit ihrer Freundin Charlotte (Juliette Arnaud) selbstentworfenen Schmuck. Mit dieser Situation fühlt sich Ariane jedoch zunehmend unzufriedener, zumal sich die Renovierung des Hauses in die Länge zieht, weil der Handwerker auf ihre Anrufe nicht reagiert. Das Fass zum Überlaufen bringt eine Bemerkung Hugos, Ariane gehe zu brav mit dem Handwerker um, an ihrer Stelle würde er es schon richten.

Ariane reagiert darauf mit einer handfesten Drohung: Entweder tauschen sie für ein Jahr ihre Plätze, einschließlich der jeweiligen Seite im Bett (daher der Filmtitel „De l’autre côté du lit“), oder sie verlässt ihn mit den Kindern. Schnell lässt sich in der Person des Gerichtsvollziehers Maurice (Antoine Duléry) einen Vermittler finden, der einen Vertrag aufsetzt und über dessen Einhaltung wachen soll: Ariane soll die Geschäfte der Baufirma führen, Hugo sich um die Kinder kümmern.

Obwohl sich die Handlung über weite Strecken verhältnismäßig vorhersehbar ausnimmt, überzeugt die schwungvolle Inszenierung von Drehbuchautorin und Regisseurin Pascale Pouzadoux, wie sie bereits in der ersten Szene mit einem witzigen Einfall unter Beweis stellt. Der Einsatz von schnell geschnittenen Bildern und insbesondere des Farbkontrasts – Arianes Welt erscheint bis hin zu ihrem Auto in einer breiten Palette von rosaroten bis pinkfarbenen Tönen, während Hugos Ambiente von bläulich-grauen Farben geprägt ist – sowie eine an den „rosaroten Panther“ erinnernde Musik überzeichnen zwar komödiantisch die Botschaft von „Auf der anderen Seite des Bettes“. Diese stellt sich indes als unbedingtes Plädoyer für die „klassische“ Familie heraus, das sich allen aktuellen „Gender mainstreaming“-Theorien entgegenstellt. Darüber hinaus konnte Regisseurin Pouzadoux auf ein bestens aufgelegtes Protagonistenpaar zählen.
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