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JOSà GARCÃA Goldene Palme Cannes 2001 Als der heranwachsende Sohn Andrea bei einem Tauchunfall stirbt, droht seine Familie durch die Trauer auseinander zu brechen: Vater Giovanni fühlt sich schuldig, weil er wegen eines Patienten den gemeinsamen Sport mit Andrea abgesagt hatte. Mutter Paola klammert sich an der Vorstellung, durch Andreas Urlaubsfreundin Arianna würde ihr Sohn weiterleben, und Tochter Irene lässt ihren Aggressionen beim Basketball freien Lauf. Erst nach und nach rückt die Familie wieder näher aneinander und wagt eine neue Normalität. Das scheinbar mit Leichtigkeit erzählte Melodram berührt durch die meisterhafte Darstellung einer Extremsituation, aber auch dank einer ungemein spannenden Schilderung lauter Alltäglichkeiten einer ganz und gar normalen Familie. Zwischen den Eheleuten herrscht eine harmonische geistige wie â mitunter zu explizit gezeigte â körperliche Liebe. Zur Erfüllung in Ehe, Familie und Beruf fehlt allerdings etwas, was nach der Tragödie besonders drastisch zum Vorschein kommt: In ihrem Leben spielt der Glaube keine Rolle. Psychoanalytiker Giovanni lehnt den Trost der Kirche ab, weshalb er mit seinem Schmerz allein steht. Ob gläubige Menschen mit dem Verlust eines Angehörigen anders umgehen, gehört zu den universellen Fragen, die Moretti mit groÃer Sensibilität anspricht, ohne dass âDas Zimmer meines Sohnesâ in Kitsch umschlägt. |
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