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José GarcÃa Foto: Paramount Im Wettbewerb zwischen den zwei gröÃten Animationsschmieden âPixarâ und âDreamWorksâ zeichnet sich âPixarâ dadurch aus, dass in deren Filmen bei aller technischen Perfektion stets die Handlung und die Charaktere im Mittelpunkt stehen. Demgegenüber verlegte sich Jeffrey Katzenbergs âDreamWorksâ bei der Entwicklung ihrer Filme allzu häufig auf eine Handlung, die gröÃtenteils in Anspielungen auf bekannte Spielfilme bestand. So zuletzt in âMonsters vs. Aliensâ (2009), der sogenannte âScience-Fiction-B-Filmeâ aus den 1950er Jahren ungeniert zitiert. Beim neuen, im deutschen Kino nun anlaufenden âDreamWorksâ-Animationsfilm âDrachenzähmen leicht gemachtâ (âHow to Train Your Dragonâ) misst Katzenbergs Firma der Handlung eine gröÃere Bedeutung bei. Einerseits basiert das von Will Davies sowie den Regisseuren Dean DeBlois und Chris Sanders verfasste Drehbuch auf der Buchreihe der britischen Autorin Cressida Cowell, was sich in einer deutlich gröÃeren Tiefe der Figuren niederschlägt. Andererseits führen bei âDrachenzähmen leicht gemachtâ mit Dean DeBlois und Chris Sanders die Autoren und Regisseure eines der originellsten Animationsfilme der letzten Jahre âLilo & Stitchâ (2002) Regie. Im Mittelpunkt von âDrachenzähmen leicht gemachtâ steht der schmächtige Teenager Hicks, der auf der kleinen Wikinger-Insel Berk lebt. Gerne würde er bei der vornehmsten Aufgabe seines Wikinger-Stammes mithelfen, der Verteidigung gegen die permanente Bedrohung durch Drachen. Aber Hicks ist nicht besonders geschickt im Umgang mit Waffen, sehr zum Leidwesen seines Vaters, des mächtigen Oberhauptes der Berk-Wikinger Haudrauf âDer Stoischeâ. Auch gegenüber der von ihm sowie von den anderen Wikinger-Jungs angehimmelten Kämpferin Astrid hat Hicks damit einen schweren Stand. Die Chance, sowohl bei seinem Vater als auch bei Astrid zu punkten, bietet sich Hicks bei einem Ãberraschungsangriff wilder Drachen. In einem unbeobachteten Augenblick schafft es der clevere Hicks, einen âNachtschattenâ vom Himmel zu holen. Der Nachtschatten wird von den Wikingern zu den gefährlichsten Drachen gezählt, weil er für deren Augen so gut wie unsichtbar ist, so dass er nahezu aus dem Nichts angreifen kann. Als aber der schmächtige Tüftler den flugunfähigen Drachen erblickt, bringt er es nicht übers Herz, ihn umzubringen. Stattdessen nähern sich langsam die beiden an, bis die vermeintlichen Feinde dicke Freunde werden. Hicks nennt das schöne Tier âOhnezahnâ. Auf dessen Rücken reitend lernt der Wikingerjunge die Welt mit neuen Augen zu sehen. Damit gerät Hicks aber in einen Konflikt. Denn in der Drachenschule soll er im Kampf gegen die Todfeinde der Wikinger unterrichtet werden. Obwohl der Nachtschatten Ohnezahn eine gewisse Ãhnlichkeit mit dem gutmütigen Alien Stitch aus Dean DeBloisâ und Chris Sandersâ âLilo & Stitchâ nicht leugnen kann, und sich die Freundschaft zwischen Mitgliedern verfeindeter Gruppen nicht gerade originell ausnimmt, überzeugt âDrachenzähmen leicht gemachtâ nicht nur durch die Animation und die in 3D besonders deutlich werdende Tiefenwirkung. In der dreidimensionalen Projektion kommen etwa die Drachenflüge besonders zur Geltung, wobei die Kameraführung durch diesen tiefen Raum etwa der in âAvatarâ in nichts nachsteht. Besondere Originalität verwenden die Filmemacher auf die Ausgestaltung der unterschiedlichen Drachenarten: Vom nilpferdartigen âGronckelâ über den farbenprächtigen âTodlichen Nadderâ, den zweiköpfigen âWahnsinnigen Zipperâ und den winzigen âSchrecklichen Schreckenâ bis zum echt drachenmäÃigen âRiesenhaften Alptraumâ hat jede Spezies ihre Eigenheiten. Aber auch auf die Zeichnung menschlicher Figuren, auf deren Gesten und Mimik, wurde mit groÃer Liebe zum Detail viel Sorgfalt angewandt. Im Gegensatz zu den wohl bekanntesten DreamWorks-Filmen, der inzwischen aus drei Folgen bestehenden âShrekâ-Filmreihe, die sich wegen der Anspielungen auf etliche Spielfilme und vor allem wegen ihrer allgegenwärtigen Ironie eher an ein erwachsenes Publikum wendet, richtet sich âDrachenzähmen leicht gemachtâ ganz eindeutig auf die jüngeren, wenn auch nicht die jüngsten, Zuschauer. Die kindgerecht erzählte Geschichte des AuÃenseiters, der seine Ãngste und jahrhundertealte Vorurteile überwindet, berührt allerdings darüber hinaus ebenfalls Erwachsene. Die sprudelnde Originalität der âPixarâ-Drehbücher mag âDrachenzähmen leicht gemachtâ zwar nicht erreichen, aber mit dem Animationsfilm von Dean DeBlois und Chris Sanders hat DreamWorks einen gewaltigen Schritt in diese Richtung getan. |
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