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José GarcÃa Foto: alpha medienkontor FuÃball und Kino können mit Fug und Recht als die Sport- respektive Kultursparte mit der gröÃten Breitenwirkung bezeichnet werden. Weil sich aber der Sportfilm zu einem regelrechten Kinogenre vornehmlich in Hollywood entwickelte, sind auf der Kinoleinwand die in den Vereinigten Staaten verbreiteten Sportarten Football oder Baseball weit häufiger als FuÃball zu sehen. Die Faszination FuÃball auf die groÃe Leinwand zu bannen, gelang am ehesten dem deutschen Regisseur und ehemaligen FuÃballer Sönke Wortmann mit âDas Wunder von Bernâ (2002) und natürlich mit seiner WM-Dokumentation âDeutschland. Ein Sommermärchenâ (2006). Konzentrierten sich Wortmanns Filme auf das FuÃballfieber, das ein ganzes Land während der Weltmeisterschaften 1954 und 2006 erfasste, so startet mit âThemba â Das Spiel seines Lebensâ ein Spielfilm im deutschen Kino, der den Sport als Vehikel für einen Erziehungsplot einsetzt. Ein Nachwuchs-FuÃballspieler sitzt erstmals auf der Bank der Jugend-Nationalmannschaft Südafrikas, als sich ein Stammspieler verletzt. Er soll eingewechselt werden â die Chance seines Lebens! In diesem Moment erinnert er sich an seine Kindheit: Als 12-Jähriger lebt Themba (Emmanuel Soqinase) mit seiner Mutter Mandisa (Simphiwe Dana) und seiner 9-jährigen Schwester Nomtha (Mihle Mtakati) in armen Verhältnissen in einem kleinen Dorf. Als leidenschaftlicher FuÃballspieler gründet er mit seinem besten Freund Sipho (Melenbatu Maxhama) und anderen Jungs aus dem Dorf die âLion Strikersâ. Eines Tages nistet sich bei ihnen der vermeintliche Verwandte Luthando (Patrick Mofokeng) ein, der den ganzen Tag mit Trinken verbringt. Jahre später hat sich die finanzielle Lage der Familie so sehr verschlechtert, dass die Mutter beschlieÃt, in Kapstadt Arbeit zu suchen. Themba und Nomtha bleiben mit Luthando zurück. Eines Nachts bedrängt der volltrunkene Luthando Nomtha (Anisa Mhlungula). Themba (Junior Singo) schafft es, Luthando aufzuhalten und Nomtha wegzuschicken. Aber der Preis, den er dafür bezahlt, ist hoch: Er verliert im Kampf das Bewusstsein. Als er wieder erwacht, begreift er, dass Luthando ihn vergewaltigt hat. Am nächsten Tag macht er sich mit seiner Schwester auf die Reise in die Metropole Kapstadt, um dort nach ihrer Mutter zu suchen. In der GroÃstadt erinnert sich Themba daran, dass ihm bei einem Jugendturnier der Leiter der âAll Star Academyâ, John Jacobs (Jens Lehmann) seine Visitenkarte gab, und macht sich auf, die FuÃballakademie zu suchen. Bei âThemba â das Spiel seines Lebensâ führt Regie die aus Südafrika stammende Stefanie Sycholt nach einem auf dem Roman âThembaâ des deutsch-niederländischen Schriftstellers Lutz van Dijk basierenden, selbst verfassten Drehbuch. Die 1963 geborene Regisseurin Sycholt studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Ihr Film entstand denn auch als deutsch-südafrikanische Produktion vorwiegend mit einem deutschen Team: Kameramann Egon Werdin liefert klassische Bilder, die teilweise den Kontrast zwischen den ärmlichen Verhältnissen im Dorf, den Hochhäusern in der GroÃstadt und den Slums betonen. Die Gastrolle des ehemaligen Nationaltorhüters Jens Lehmann ist vornehmlich als Unterstützung für den Film zu verstehen. Dramaturgisch nimmt sich die Rolle eher überflüssig aus. Der Einsatz Jens Lehmanns steht im Zusammenhang mit dessen Engagement für Kinder mit AIDS. Denn âThembaâ, der in der Sprache der Xhosa âHoffnungâ bedeutet, handelt nicht nur vom FuÃball, sondern auch von der Hoffnung, die der Sport einem Jugendlichen aus den untersten Gesellschaftsschichten bietet. Das Schicksal von âThembaâ soll aber auch verdeutlichen, dass für HIV-positive und missbrauchte Menschen ebenso Hoffnung besteht. Leider wird diese Botschaft insbesondere am Schluss mit unnötigem Pathos vermittelt. Ãbrigens: Dass der junge Darsteller ein talentierter Nachwuchs-FuÃballspieler sein soll, wird mehr behauptet als bebildert, so nachlässig sind die wenigen FuÃballsequenzen inszeniert. Dies störte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF jedoch nicht: âThemba â Das Spiel seines Lebensâ wurde auf dem 13. internationalen Filmfestival im afrikanischen Sansibar mit dem UNICEF-Kinderrechtspreis für Filme ausgezeichnet. Anlässlich der Deutschlandpremiere des Films am 1. August in Köln überreichte das UN-Kinderhilfswerk die Auszeichnung an Regisseurin Stefanie Sycholt. Rudi Tarneden, Sprecher von UNICEF Deutschland , begründete die Auszeichnung: ââThembaâ wurde mit dem UNICEF-Preis ausgezeichnet, weil er ebenso unterhaltsam wie überzeugend das Leben von Kindern und Jugendlichen im südlichen Afrika erzählt. Er zeigt ihre Probleme wie extreme Armut und Aids genauso wie ihre Träume, ihre Hoffnungen und ihre Entschlossenheit, das Elend zu überwinden.â |
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