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José GarcÃa Foto: Concorde Nach einem auf dem 2006 erschienenen Buch âLetters to Julietâ von Lise und Ceil Friedman basierenden Drehbuch von José Rivera und Tim Sullivan erzählt Gary Winnicks Spielfilm âBriefe an Juliaâ von der romantischen Liebe in der heutigen Zeit, oder genauer gesagt: Wie sich Hollywood eine romantische Liebe vorstellt. Welches Reiseziel könnte mehr Romantik versprechen als Verona, die Stadt von Romeo und Julia? Darauf weist bereits der Vorspann hin, und dorthin begibt sich die angehende New Yorker Journalistin Sophie (Amanda Seyfried) zusammen mit ihrem Verlobten, dem jungen Koch und künftigen Restaurantbesitzer Victor (Gael GarcÃa Bernal), in einer Art vorgezogener Hochzeitsreise. In Italien angekommen, stellt es sich aber schnell heraus, dass der Koch mit italienischem Migrationshintergrund an Wein, Käse, Olivenöl und anderen Delikatessen aus dem Land seiner Vorfahren weitaus mehr Interesse hat als an den Sehenswürdigkeiten Veronas. Während sich Victor auf kulinarische Entdeckungsfahrt macht, schlendert Sophie durch Veronas Gassen, wo sie auf âJulias Sekretärinnenâ stöÃt â vier Frauen, die hinterlassene Liebesbriefe aus aller Welt beantworten. Als sie einen 50 Jahre alten Brief entdeckt, schreibt Sophie spontan an die Absenderin. Berührt von Sophies Antwort kehrt Claire (Vanessa Redgrave) nach Verona zurück, wo sie sich zusammen mit Sophie und ihrem Enkel Charlie (Christopher Egan) die Suche nach ihrer Jugendliebe Lorenzo (Franco Nero) aufnimmt. Dass sich während der Reise Sophie und Charlie näher kommen, versteht sich von selbst. âBriefe an Juliaâ zeigt so hübsche Bilder einer betörend schönen Region, dass sich irgendwann einmal der Zuschauer fragt, ob er sich in einem Werbefilm des toskanischen Fremdenverkehrsamts befindet. Die teilweise klischeehaften Situationen werden allerdings ironisch gebrochen, so etwa als Franco Nero auf einem Schimmel ins Bild reitet oder die Liebeserklärung unter dem Balkon stattfindet, auf dem Sophie steht. Darin liegt allerdings auch die Stärke von âBriefe an Juliaâ: Der Film gibt in keinem Augenblick vor, etwas anderes liefern zu wollen als eine hemmungslos romantische und bewusst kitschige Geschichte. Obwohl teilweise konstruiert, überzeugt die Inszenierung, weil sie auf zotig-pubertäre Witze verzichtet und an klassische romantische Komödien anzuknüpfen sucht. Dazu tragen insbesondere die gut aufgelegten Darsteller, allen voran Vanessa Redgrave und Franco Nero, bei. |
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