|
||||||||||||||||||||
José GarcÃa Foto: Warner Bros. ![]() Abschied prägt denn auch die ersten Minuten des Filmes. Die Zeit, die Drehbuchautor Steve Kloves und Regisseur David Yates durch die Zweiteilung gewinnen, setzten sie ein, um in ruhigem Erzählrhythmus Harry Potter (Daniel Radcliffe) und Hermine Granger (Emma Watson) von ihrer Kindheit Abschied nehmen zu lassen. Ãhnlich Sam zu Beginn von Tolkiens âDer Herr der Ringeâ (âJetzt ist es soweit! Wenn ich noch einen Schritt mache, bin ich so weit von zu Hause weg wie noch nie zuvorâ) drücken die Filmemacher mit diesen Szenen den âPoint of no Returnâ (âPunkt ohne Wiederkehrâ) aus: Harry, Hermine und ihr Freund Ron Weasley (Rupert Grint) kehren nicht mehr wie in den früheren Romanen und Filmen zu Beginn eines jeden Schuljahres in die Hogwarts-Schule zurück. Sie rüsten sich vielmehr für den finalen Kampf gegen den Dunklen Lord Voldemort (Ralph Fiennes), dessen Name nun offen ausgesprochen wird â auch ein Unterschied zu früher, als der gröÃte schwarze Magier aller Zeiten nur mit Redewendungen wie âDu-weiÃt-schon-werâ oder âDer, dessen Name nicht genannt werden darfâ umschrieben wurde. Voldemort versammelt im Schloss seines Gefolgsmanns Lucius Malfoy (Jason Isaacs) seine âTodesserâ um sich. Insbesondere der ihm ergebenen Bellatrix Lestrange (Helena Bonham Carter) schärft er ein, den jungen Zauberer bei ihm abzuliefern â und zwar lebendig. Nur der Dunkle Lord darf Harry Potter töten. Der Kampf um Leben und Tod oder zwischen Gut und Böse kann beginnen. Um diesen Kampf zu gewinnen, müssen die drei Freunde die âHorkruxeâ genannten Gegenstände, in die Voldemort je einen Teil seiner Seele gebannt hatte, finden und vernichten. Mittels Rückblenden werden die bereits zerstörten Horkruxe in Erinnerung gerufen. Eins dieser Gegenstände, ein Medaillon, steht im ersten Teil von âHarry Potter und die Heiligtümer des Todesâ zwar im Mittelpunkt. Die Handlung verlagert sich jedoch nach und nach in Richtung der titelgebenden âHeiligtümer des Todesâ, dessen Bedeutung von den Filmemachern mit einer wunderbaren Animationssequenz erklärt wird. Technisch bietet âHarry Potter und die Heiligtümer des Todes. Teil 1â den neuesten Stand der Spezialeffekte. Deutlich wird dies etwa bei den Actionszenen, vor allem aber bei den schnell geschnittenen, hochauflösenden Bildern der Verfolgungsjagd im Wald, die in ihrer Ausführung vergleichbaren Sequenzen in âNew Moon â Bis(s) zur Mittagsstundeâ (siehe FIlmarchiv) sehr ähneln. Der Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass für die Musik dieser zwei Spielfilme derselbe Komponist verantwortlich zeichnet: Alexandre Desplat. Zur düsteren Anmutung von âHarry Potter und die Heiligtümer des Todes. Teil 1â trägt in besonderem MaÃe freilich auch das bis in die kleinsten Details geschliffene Produktionsdesign von Stuart Craig bei. Die Filmemacher bieten indes in vielen ruhigen Momenten einen Kontrapunkt zu den Actionsequenzen. Die Kamera von Eduardo Serra zeigt nicht nur immer wieder Emma Watsons hübsches Gesicht in GroÃaufnahme. Sie fängt darüber hinaus etliche Totalen etwa einer âpostapokalyptischenâ Landschaft ein, die an die Kamerafahrten von âDer Herr der Ringeâ erinnern. Zu den stillen Augenblicken gehört insbesondere auch Harrys Besuch auf dem Friedhof, wo er beim Grab seiner Eltern innehält. Es sind diese Augenblicke, die den Zuschauer an den Ursprung Harry Potters erinnern: Dank der Liebe seiner Eltern wurde er vom Tod verschont. Er wurde auserwählt, den Dunklen Lord zu besiegen. Dafür ist Harry vor allem auf die Hilfe und die Freundschaft von Ron und Hermine angewiesen. Dass der Kampf zwischen Gut und Böse mit Liebe und Loyalität, aber auch mit der Ãberwindung von Versuchungen einhergeht, macht âHarry Potter und die Heiligtümer des Todes. Teil 1â in einer Schlüsselszene mit Ron Weasley als Protagonist deutlich. Damit bleibt auch der vorletzte âHarry Potterâ-Film den Themen treu, die alle Harry-Potter-Romane und -Filme kennzeichnen. |
||||||||||||||||||||
|