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José García Foto: Prokino ![]() Die Drehbuchvorlage für Schnabels vierten Spielfilm Miral liefert die in Italien lebende palästinensische Journalistin Rula Jebreal, die ihren autobiographisch gefärbten Roman selbst adaptiert. Miral spannt einen Bogen von 1947 bis 1994, und erzählt von vier Palästinenserinnen, deren Schicksale eng mit der Entwicklung im Nahostkonflikt verknüpft sind. Im ersten Teil steht Hind Husseini (Hiam Abbas) im Mittelpunkt, die nach der Gründung des Staates Israel aus altruistischen Beweggründen einige Waisenkinder in ihr eigenes Haus aufnimmt. Daraus entwickelt sich mit der Zeit ein Internat für palästinensische Waisenkinder, das Dar-Al-Tifl-Institut, in dem mehr als 3000 Mädchen Platz finden. Dort wird auch Miral aufgenommen, nachdem sich ihre Mutter Nadia (Yasmine Al Masri) das Leben nahm. Deren Geschichte ist wiederum von einer Krankenschwester namens Fatima (Ruba Blal) beeinflusst, die sich einer militanten Bewegung anschließt. Zwanzig Jahre später ist aus Miral (Freida Pinto) eine junge Frau geworden, die sich während der ersten Intifada in den politischen Aktivisten Hani (Omar Metwally) verliebt. Miral gerät in einen Konflikt mit ihrem liebevollen Vater Jamal (Alexander Siddig) und vor allem mit den Idealen von Mama Hind, die ihre palästinensischen Schützlinge zu Menschlichkeit und Gewaltfreiheit erzieht. Zwar leidet die Dramaturgie von Miral darunter, dass der Film die Perspektive und damit die Hauptfigur mehrfach wechselt. Julian Schnabel gleicht jedoch diese Schwäche mit seiner poetischen Bildersprache aus, in die auch Dokumentaraufnahmen integriert werden. Vor allem aber setzt Miral Hind Husseini ein berührendes filmisches Denkmal, einer Frau, die aus uneigennützigen Motiven aufopferungsvoll ihr Leben dafür einsetzte, in einer immer radikaler werdenden Umgebung jungen Menschen eine gute Erziehung und Ausbildung zu ermöglichen und dadurch eine Insel der Humanität errichtete. |
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