|
||||||||||||||||||||
José GarcÃa Foto: X Verleih Der höchst artifiziell wirkende Spielfilm Tom Tykwers mit dem programmatischen Titel âDreiâ ist alles andere als eine gewöhnliche Dreiecksbeziehung: Im heutigen Berlin verlieben sich Hanna (Sophie Rois) und Simon (Sebastian Schipper), die seit zwanzig Jahre eine kinder- und trauscheinlose Beziehung miteinander führen, in denselben Mann, den Stammzellenforscher mit dem ebenfalls hyper-plakativen Namen Adam Born (Devid Striesow). Dass nicht wenige Zufälle erforderlich sind, bis Adam der Liebhaber sowohl Hannas als auch Simons wird, soll hier nicht weiter interessieren. Wichtiger scheint es, auf die Botschaft hinzuweisen, die einer der bedeutendsten deutschen Regisseure der Gegenwart mit seinem neuen Film verbreiten möchte. Diese wird ebenfalls thesenhaft in einer Szene deutlich, bei der Adam Simon einlädt, âAbschied vom deterministischen Biologieverständnisâ zu nehmen. âDreiâ will dem Zuschauer weismachen, im Grunde seien alle Menschen bisexuell. Noch deutlicher formuliert es Drehbuchautor und Regisseur Tykwer in einem Interview mit dem KulturSPIEGEL: âIch erlebe Menschen um mich herum, die sich vom klassischen heterosexuellen Beziehungsideal zu lösen versuchen.â Für all diejenigen, die Bisexualität dennoch nicht als Ideal ansehen, hält Tom Tykwer eine allgemeinere Kunde bereit: âIn unseren triebhaften Bedürfnissen sind wir nicht monogamâ. Zu diesem Angriff auf die monogame Ehe passt denn auch der Nebenhandlungsstrang in âDreiâ, bei dem es um Beihilfe zur Selbsttötung geht. Mit dem in âDreiâ ausgebreiteten, liberalistischen Menschenbild stimmen ebenfalls die ebenso wenig subtilen Angriffe auf das deutsche Embryonenschutzgesetz überein. |
||||||||||||||||||||
|