TRON: LEGACY | TRON: Legacy
Filmische Qualität:   
Regie: Joseph Kosinski
Darsteller: Garrett Hedlund, Olivia Wilde, Jeff Bridges, Michael Sheen, Bruce Boxleitner, James Frain, Beau Garrett, John Hurt, Yaya DaCosta, Serinda Swan
Land, Jahr: USA 2010
Laufzeit: 125 Minuten
Genre: Science-Fiction/Fantasy
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: G
im Kino: 1/2011
Auf DVD: 4/2011


José García
Foto: Disney

Vor 28 Jahren avancierte „Tron“ (Regie: Steven Lisberger) zu einem „Kultfilm“, wozu insbesondere das überaus erfinderische Konzept beitrug: Der Film spielte hauptsächlich im Innern eines Großrechners, seine Figuren waren im Wesentlichen Computerprogramme und -viren in Menschengestalt. In diese virtuelle Welt gelangte der Softwareentwickler Kevin Flynn (Jeff Bridges) auf der Suche nach Beweisen dafür, dass ein Konkurrent seine Erfindung gestohlen hatte. Auf dem sogenannten Raster kämpfte der digitalisierte Flynn mit Hilfe des neuartigen Programms Tron gegen das böse „Master Control Program“ (MCP), das immer mehr diktatorische Befugnisse erlangt hatte. „Tron“ war der erste Film, der in größerem Maße im Computer erstellte Sequenzen verwendete. Dessen Optik war dem Leiterplattendesign eines Großrechners beziehungsweise der Oberfläche eines der damals beginnenden Computerspiele nachempfunden. Die leuchtenden Schaltkreise auf Vorder- und Rückseite der Akteure blieben insbesondere in Erinnerung.

Diese Ästhetik wird nun mit dem heutigen computergestützten Designmöglichkeiten in der nun im Kino anlaufenden „Tron“-Fortsetzung „Tron Legacy“ (Regie: Joseph Kosinski) weiterentwickelt: Die auf den vorwiegend schwarzen Latexanzügen angebrachten weißen, gelben oder orangefarbenen Schaltkreise leuchten deutlich mehr als im Jahre 1982, die unterschiedlichen Gefährten bewegen sich dreidimensional auf dem Raster. Und der Raster selbst erfährt eine schwindelerregende Aktualisierung. Die rasanten Lichtrennen und Wurfduelle mit den ebenfalls leuchtenden Disken entfalten eine enorme visuelle Kraft.

Demgegenüber fällt die Handlung außerordentlich mager aus: Nun ist es der 27-jährige Sam Flynn (Garrett Hedlund), der sich auf der Suche nach seinem lange verschollenen Vater Kevin Flynn (Jeff Bridges) auf den Raster begibt. In diesem Cyber-Universum entdeckt er nicht nur seinen Vater und dessen treue Gefährtin Quorra (Olivia Wilde), sondern auch das tyrannische Programm Cue sowie den abtrünnigen Tron. Zwar könnte man als Zuschauer über die Vater-Sohn-Beziehung und die Science-Fiction-typische Auseinandersetzung zwischen den Kreaturen (Programmen) und deren Schöpfern (Entwicklern) hinaus weitere Motive entdecken – vom diffusen esoterischen Gedankengut bis zur christlichen Symbolik. Dies spielt jedoch keine entscheidende Rolle: „Tron Legacy“ ist ein rasant computeranimierter und ebenso schwungvoll inszenierter Film mit einem wunderschönen Design (Daniel Simon), den man genießen sollte, ohne sich allzu viele Gedanken über den Inhalt zu machen.
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