|
||||||||||||||||||||
José GarcÃa Foto: Disney Vor 28 Jahren avancierte âTronâ (Regie: Steven Lisberger) zu einem âKultfilmâ, wozu insbesondere das überaus erfinderische Konzept beitrug: Der Film spielte hauptsächlich im Innern eines GroÃrechners, seine Figuren waren im Wesentlichen Computerprogramme und -viren in Menschengestalt. In diese virtuelle Welt gelangte der Softwareentwickler Kevin Flynn (Jeff Bridges) auf der Suche nach Beweisen dafür, dass ein Konkurrent seine Erfindung gestohlen hatte. Auf dem sogenannten Raster kämpfte der digitalisierte Flynn mit Hilfe des neuartigen Programms Tron gegen das böse âMaster Control Programâ (MCP), das immer mehr diktatorische Befugnisse erlangt hatte. âTronâ war der erste Film, der in gröÃerem MaÃe im Computer erstellte Sequenzen verwendete. Dessen Optik war dem Leiterplattendesign eines GroÃrechners beziehungsweise der Oberfläche eines der damals beginnenden Computerspiele nachempfunden. Die leuchtenden Schaltkreise auf Vorder- und Rückseite der Akteure blieben insbesondere in Erinnerung. Diese Ãsthetik wird nun mit dem heutigen computergestützten Designmöglichkeiten in der nun im Kino anlaufenden âTronâ-Fortsetzung âTron Legacyâ (Regie: Joseph Kosinski) weiterentwickelt: Die auf den vorwiegend schwarzen Latexanzügen angebrachten weiÃen, gelben oder orangefarbenen Schaltkreise leuchten deutlich mehr als im Jahre 1982, die unterschiedlichen Gefährten bewegen sich dreidimensional auf dem Raster. Und der Raster selbst erfährt eine schwindelerregende Aktualisierung. Die rasanten Lichtrennen und Wurfduelle mit den ebenfalls leuchtenden Disken entfalten eine enorme visuelle Kraft. Demgegenüber fällt die Handlung auÃerordentlich mager aus: Nun ist es der 27-jährige Sam Flynn (Garrett Hedlund), der sich auf der Suche nach seinem lange verschollenen Vater Kevin Flynn (Jeff Bridges) auf den Raster begibt. In diesem Cyber-Universum entdeckt er nicht nur seinen Vater und dessen treue Gefährtin Quorra (Olivia Wilde), sondern auch das tyrannische Programm Cue sowie den abtrünnigen Tron. Zwar könnte man als Zuschauer über die Vater-Sohn-Beziehung und die Science-Fiction-typische Auseinandersetzung zwischen den Kreaturen (Programmen) und deren Schöpfern (Entwicklern) hinaus weitere Motive entdecken â vom diffusen esoterischen Gedankengut bis zur christlichen Symbolik. Dies spielt jedoch keine entscheidende Rolle: âTron Legacyâ ist ein rasant computeranimierter und ebenso schwungvoll inszenierter Film mit einem wunderschönen Design (Daniel Simon), den man genieÃen sollte, ohne sich allzu viele Gedanken über den Inhalt zu machen. |
||||||||||||||||||||
|