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José GarcÃa Foto: Senator Das Spielfilmdebüt von Regisseur Sebastian Grobler erzählt von den Anfängen des FuÃballs in Deutschland, genauer von dem Mann, der in den 1870er Jahren dafür sorgte, dass FuÃball auf den Lehrplan eines Braunschweiger Gymnasiums kam: Kurt Koch (1846-1911). Basierend auf wahren Tatsachen schildert âDer ganz groÃe Traumâ die Bemühungen des Junglehrers Kurt Koch (Daniel Brühl), seine neuen Schüler für die englische Sprache zu begeistern. Obwohl Koch vom fortschrittlichen Direktor Merfeld (Burghart KlauÃner) Rückendeckung erhält, stöÃt er bei seinen Schülern anfangs auf Ablehnung. Weil sie im Geschichtsunterricht von Dr. Bosch (Thomas Thieme) nur Vorurteile über die Engländer gehört haben, verstehen sie nicht, warum sie die Sprache des âTodfeindesâ lernen sollen. Der junge Lehrer verfällt auf die Idee, den Schülern das Erlernen der Fremdsprache durch eine aus England importierte Sportart schmackhaft zu machen. In der Zeit des frühen deutschen Kaiserreiches, die als einzige körperliche Ertüchtigung das mit preuÃischem Drill durchgeführte Turnen kennt, gilt das FuÃballspielen als âAffentumâ. Dagegen, dass dieser Sport den jungen Gymnasiasten Teamgeist vermitteln soll, opponieren die übrigen Dozenten, insbesondere der Turnlehrer Dr. Jessen (Jürgen Tonkel). Die Vorstellung, dass auf dem Sportplatz alle gleich seien, Arm und Reich, ist insbesondere dem reichen Geschäftsmann Richard Hartung (Justus von Dohnányi) extrem zuwider, der auÃerdem der Vorsitzende des Fördervereins des Martin-Katharineum ist. Ginge es nach Hartung, wäre an der Schule kein Platz für einen Proletarier wie Joost (Adrian Moore), den Sohn einer Fabrikarbeiterin (Kathrin von Steinburg). âDer ganz groÃe Traumâ handelt nicht so sehr vom FuÃball als vielmehr von der gesellschaftlichen Ordnung im Deutschen Kaiserreich mit klar definierten Gesellschaftsschichten und von den herrschenden Vorurteilen in den meistens aus bewaffneten Auseinandersetzungen bestehenden internationalen Beziehungen. Obwohl sich die Figuren durchaus als Abziehbilder der herrschenden beziehungsweise niederen gesellschaftlichen Stände erweisen, verleihen ihnen die hervorragenden Darsteller durchaus persönliche Akzente. Selbst das eher dürftige Produktionsdesign, wie es etwa an einer immer wieder in gleicher Einstellung ins Bild gerückten âArme-Leute-Gasseâ deutlich wird, stört letztendlich nicht wesentlich den Gesamteindruck einer humorvollen Komödie, in der sich alle Konflikte wie von alleine lösen. |
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