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JOSÉ GARCÍA In den Vereinigten Staaten verfügen viele Menschen nach wie vor über keine oder nur über eine unzureichende Krankenversicherung. Eine Versicherungsgesellschaft kann sich ohne weiteres weigern, etwa für die Kosten einer Herztransplantation aufzukommen. Ist der Patient ein neunjähriger, bis dahin gesunder und sportlicher Junge, dessen Vater als Fabrikarbeiter keinerlei Möglichkeiten hat, das Geld für die lebensnotwendige Operation zu beschaffen, dann haben wir den idealen Stoff für ein Hollywood-Drama. Der sympathische, rechtschaffene Arbeiter John Q. Archibald kämpft gegen die kalte, profitorientierte Krankenhausleiterin und den High Society-Arzt, der nur gegen Bares zu operieren bereit ist. Als John Q. keinen anderen Ausweg sieht, seinen Sohn zu retten, nimmt er den Kardiologen samt Helfern und Patienten in der Notaufnahme kurzerhand als Geiseln. Großartige Schauspieler, die aus ihren eindimensionalen Rollen das Beste holen, sowie ein ausgeprägtes Gespür für Erzählrhythmus und für Spannung zählen zu den Stärken von John Q. Verzweifelte Wut. Zwar driftet die Story an mancher Stelle ins Unglaubwürdige ab, doch insgesamt fiebert man auch als Zuschauer einem Happy End für die sympathische Familie entgegen. Das Pathos, unterstützt von einem melodramatischen Soundtrack, und das Plakative, das alle Zwischentöne einebnet, gehören allerdings zu den Hollywood-typischen Schwächen von John Q. Verzweifelte Wut. |
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