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José GarcÃa Foto: Senator ![]() Das bewährte Mittel soll denn auch bei der âGTX Corporationâ eingesetzt werden: Der vom skrupellosen Firmenchef James Salinger (Craig T. Nelson) angeordnete Stellenabbau trifft nicht nur Bobby, sondern wenig später auch die zwei anderen, in der Firmenhierarchie höher stehenden Manager, die der Zuschauer bereits in der Eingangssequenz kennengelernt hatte: Phil Woodward (Chris Cooper) und sogar Gene McClary (Tommy Lee Jones), der zu den Mitgründern des Konzerns gehört. Deshalb ist seine Entlassung für ihn nicht so sehr eine persönliche Niederlage als vielmehr eine Art Verrat seitens des langjährigen Weggefährten Salinger. Die drei Männer reagieren unterschiedlich auf den Arbeitsplatzverlust: Bobby beteuert zunächst einmal seiner Frau Maggie (Rosemarie DeWitt), dass er schnell eine neue, angemessene Stelle finden wird. Er bewirbt sich denn auch immer wieder, muss aber feststellen, dass dies nicht so einfach ist, wie er es sich vorgestellt hatte. Als das Geld knapp wird, nimmt er das Angebot seines Schwagers Jack Dolan (Kevin Costner) an, bei ihm als einfacher Hilfsarbeiter auf dem Bau mitzuarbeiten. Während Phil Woodward keinen Weg findet, wie er zu seiner Frau und Tochter, denen er alles geboten hat, âneinâ sagen kann, und deshalb in eine lebensbedrohliche Depression fällt, lässt sich Gene nicht unterkriegen und entdeckt seine Unternehmer-Fähigkeiten neu. Regisseur John Wells verlässt sich bei seiner konventionellen Inszenierung vor allem auf seine hervorragenden Schauspieler, wobei Ben Affleck die im Ensemblefilm zentrale Figur des Bobby Walker mit feinem Gespür für die Schwankungen zwischen Selbstsicherheit, Verletzlichkeit und neu entdeckter Freude am einfachen Arbeiten und Leben gestaltet. GroÃen Anteil am neuen handwerklichen Eifer Bobbys hat die von Kevin Costner mit einer Mischung aus Brummigkeit und Menschenfreundlichkeit verkörperte Figur des aufrechten Arbeiters. Trotz des angesichts der aufgezeigten Problematik viel zu versöhnlichen, HollywoodmäÃigen Endes legt âCompany Menâ den Finger auf die Wunde eines Wirtschaftssystems, das sich nicht mehr auf die Herstellung von irgendwelchen Wirtschaftsgütern, sondern auf den Aktionärswert (âShareholder Valueâ) eines Unternehmens konzentriert. Wells zeigt in einigen Szenen nachdrücklich, wie die Schere zwischen den auf ihre Privilegien pochenden Führungsetagen und den einfachen Mitarbeitern, die zudem ständig irgendwelchen RationalisierungsmaÃnahmen ausgesetzt sind, immer gröÃer wird. Auch der Jugendwahn, der es Menschen jenseits der DreiÃig schier unmöglich macht, trotz Berufserfahrung eine neue Stelle zu finden, wird angesprochen. Wie einer der Protagonisten im Arbeitslosigkeitsdrama âMontags in der Sonneâ (Fernando León de Aranoa, 2002) es tat, muss sich in âCompany Menâ Phil Woodward den Ratschlag anhören, dass er sich die Haare färben soll, um in seinem Alter noch irgendeine Chance auf dem harten Arbeitsmarkt zu haben. Im Unterschied zu dem Arbeitermilieu, in dem etwa der erwähnte âMontags in der Sonneâ angesiedelt ist, spielt âCompany Menâ in einem gesellschaftlichen Umfeld, das von traumhaften Villen, schicken Autos und dem Handicap beim Golfspielen geprägt ist. John Wells gelingt es jedoch zu veranschaulichen, dass in Krisenzeiten die Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes nicht vor den höheren Etagen Halt macht. âCompany Menâ verdeutlicht aber auch, dass Arbeit nicht bloà Broterwerb ist, sondern darüber hinaus mit gesellschaftlicher Anerkennung und mit dem eigenen Selbstwertgefühl einhergeht, weshalb der Verlust der Arbeitsstelle den Arbeitslosen in eine Existenzkrise stürzt, aus der er sich wieder erheben kann â oder auch nicht. |
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