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José GarcÃa Foto: Universal ![]() In âMinionsâ erzählen die Regisseure Pierre Coffin und Kyle Balda die Geschichte dieser seit Anbeginn der Welt existierenden Wesen von Anfang an. Der als Zeichentrickfilm gestaltete Vorspann geht in Animation über, während eine Off-Stimme davon erzählt, dass die Minions schon immer auf die Suche nach einem Schurken waren, dem sie als âBossâ folgen. Ãbrigens: âBossâ gehört neben âBananaâ und âQué pasó?â zu den wenigen halbwegs verständlichen Wörtern aus dem von Pierre Coffin selbst gesprochenen Kauderwelsch, das aus einer Mischung aus meistens wirr gesprochenem Englisch, Spanisch, Italienisch und auch Deutsch besteht, und zu den âMinionsâ einfach dazugehört. Der erste âBossâ, dem die Minions in unvordenklichen Zeiten folgten, war der aus den âJurassic Parkâ-Filmen berühmt gewordene Tyrannosaurus rex. Ein Schnellgang durch die Geschichte in einer lustig wirkenden, schnellgeschnittenen Sequenz zeigt die Minions als Helfer eines Höhlenmenschen, der Ãgypter und schlieÃlich Napoleons. Sogar ein gewisser Graf Dracula gehört zu den âBossenâ der ulkigen gelben Wesen. Irgendwann einmal aber ging die Herrschaft des jeweiligen âSuperschurkenâ vorbei. Die Minions verkrochen sich in eine Höhle am Nordpol und verfielen ohne einen âBossâ in eine tiefe Depression. Dann entwickelt aber ein Minion namens Kevin einen Plan: Er will nach einem neuen Oberschurken suchen. Ihm schlieÃen sich der rebellische Stuart und der liebenswerte, etwas verpeilte Bob an. Gemeinsam machen sich die drei Minions auf die Reise zu ihrem nächsten potenziellen Meister. Bei der Geheim-Convention âVillain-Conâ meinen sie fündig zu werden: Scarlet Overkill (deutsche Stimme: Carolin Kebekus) will als erste weibliche Superschurkin die Weltherrschaft an sich reiÃen. Inzwischen schreiben wir das Jahr 1968, so dass sich sowohl New York als auch London in voller âFlower Powerâ-Stimmung befinden. Visuell schlieÃt âMinionsâ selbstverständlich an die zwei âIch â Einfach unverbesserlichâ-Filme an: Nicht nur die Minions sehen genauso aus, auch die Zeichnung der Menschen und der Städte lehnt sich an die Vorgängerfilme an. Witzig, halbwegs originell und rasant nimmt sich insbesondere die Eingangssequenz aus, die gleichsam als vorgeschalteter Kurzfilm im Film angesehen werden könnte. Auch während der Haupthandlung des Filmes gibt es etliche Momente, die einfach verrückt lustig wirken, so etwa die Schilderung, wie die Minions zu dem blauen Latzhosen kamen, die der Zuschauer aus âIch â Einfach unverbesserlichâ 1 und 2 kennt. Für einen Film mit einer mehr als anderthalbstündigen Länge reichen die Gags jedoch kaum aus â es sei denn der Zuschauer ist ein eingefleischter âMinionsâ-Fan. Mit dem repetitiven âBananaâ-Geblubber der Minion-Sprache verhält es sich ähnlich: Anfangs macht es im Zusammenspiel mit dem Kullerauge oder -augenpaar und dem abwechselnd kleinen oder übergroÃen Mund SpaÃ. Nach einer Weile stellt sich allerdings eine gewisse Müdigkeit ein. Teilweise geht der zwiespältige Eindruck auf das völlig vorhersehbare Drehbuch, teilweise aber auch auf die Figurenzeichnung zurück. Scarlett Overkill stellt sich als (weibliche) Neuauflage des Schurken Gru aus dem ersten âEinfach unverbesserlichâ-Film heraus. Selbst dies ist konventioneller gestaltet. Denn was ist schon Scarletts Plan, die Krone der englischen Königin zu stehlen, verglichen mit Grus Vorhaben im ersten Film, den Mond zu entführen? Als bestes Beispiel für die kaum gelungene Integration von interessanten Figuren ins Drehbuch stellt sich die Familie heraus, die Kevin, Stuart und Bob von New York zur âVillain-Conâ nach Orlando mitnimmt. Diese Familie hätte den Mittelpunkt einer originellen Handlung abgegeben. Stattdessen bleibt die Zeit mit der skurrilen Schurken-Familie eine lose Episode im Film, die mit der restlichen Handlung von âMinionsâ kaum zusammenhängt. Die Zuschauer aber, die in âMinionsâ nicht vorwiegend eine stimmige Handlung, sondern einfach viele, mit einem beschwingten 60er-Jahre-Soundtrack unterstützte Gags mit den quirligen gelben Einzellern suchen, werden in dem eigentlich als Prequel zu den âIch â Einfach unverbesserlichâ-Filmen konzipierten Animationsfilm auf ihre Kosten kommen, und sich auf die neue Fortsetzung âIch â Einfach unverbesserlich 3â freuen, die für das Jahr 2017 angekündigt wurde. |
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